Hallo Harald,
ich halte nicht viel von diesem diagnostischen Leugnen. Eine romantisierende Schwelgerei, die Verantwortung für die eigenen Gedanken abzustreiten, indem man sich in „diagnostischem Leugnen“ ergeht.
Kannst Du dir vorstellen, dass der Würger von Boston dem Richter gesagt hätte: „Ich konnte einfach nicht anders. Ich bin ein anerkannter soziopathischer Serienmörder?“
Statt uns zu unterstützen und aufzufordern in uns hineinzuschauen um uns <selbst zu erkennen>, bieten uns Psychiater eine Ein-Wort-Erklärung an.
Albert Einstein sagte: "Alles, was von den Menschen getan und erdacht wird, gilt der Befriedigung gefühlter Bedürfnisse sowie der Stillung von Schmerzen. Dies muss man sich vor Augen halten, wenn man geistige Bewegungen und ihre Entwicklung verstehen will.“
Das was sie getan um ihre Bedürfnisse zu erfüllen, hat mit ihr zu tun, nicht mit Dir. Wie wir heute wissen, konstruiert sich jeder Mensch seine Wirklichkeit selbst. Damit ist auch jeder für seine Gefühle und sein Handeln in der der Wirklichkeit aus meiner Sicht selbst verantwortlich.
Das was sie getan hat, hat ihr eigenes Bedürfnis nicht zufrieden gestellt, zu Deinem Wohlergehen beizutragen. Es ging ihr nicht darum Dir zu schaden, sondern sich Bedürfnisse zu erfüllen die uns allen gemeinsam sind.
Ich finde es persönlich sehr hilfreich um einzuordnen und zu verstehen, warum Menschen tun was sie tun, nicht in Kategorien von richtig, falsch,krank und gesund zu denken sondern aus der Sicht menschlicher Bedürfnisse.
Erfahrungsgemäß ist durch diese Sichtweise ein Erkenntnis zuwachs un umgänglich.
Heute wissen wir, jeder konsturiert sich seine Wirklicheit selbst. Dafür sind wir auch selbst verantworltlich für unser Fühlen, Handeln und Denken. In diesem Sinne hoffe ich das es Dir zukünftig gelingt schmerzfreier für Dich selbst zu sorgen und nicht etwa sie für Deine Gefühle verantwortlich zu machen.
LG Tobi
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