Unsere Promis - Glosse

03. 10. 2003 10:04
Spontane Briefe - notfalls auch an Prominente - waren ja schon immer mein Spezialgebiet (auch wenn sie den Empfänger vielleicht niemals erreichten, weil sie nie über den Status ?eigene Dateien" hinauskamen). Und heute habe ich beschlossenen, diese alte Tradition wieder aufleben zu lassen, nachdem mich eine gute Freundin mit inspririerenden Artikeln versorgt hat.
Mein erster Brief geht nach St. Petersburg - allerdings in Florida - mein zweiter nach Eggennfelden. ?Money Man" ist der erste Adressat, Daniel Küblböck der zweite.
Beide verdienen mein uneingeschränktes Mitleid, ja Beileid fast. Und ich bin fest davon überzeugt: Trotz aller Prominenz und des ganzen Medienrummels - sie können es gebrauchen, denn beide sind auf dem Weg zur totalen Blamage! Die Rede ist also nicht von dem normalen brieflichen Fangehabe. Das würde sie zwar momentan erfreuen, doch auf lange Sicht würde es ihnen gar nichts nützen. Sie würden meine Briefe vergessen, denn sie berühren sie nicht.
Für alle , die nicht ganz im (Zeitungs)BILD(e) sind: Money Man hat nicht etwa den Jackpot geknackt oder den Einarmigen Banditen von Las Vegas überlistet, nein, er verschenkt in amerikanischen Supermärkten sein wohlverdientes, wohlerspartes und wohlererbtes Geld, welches er frauhollelike in Form von 2-Dollar-Noten, vermischt mit Konfetti, auf das Publikum herabregnen lässt. Damit möchte er den Menschen einen anderen, sozialeren, Umgang mit dem Geld demonstrieren, nämlich, dass es nichts als Papier ist, dass man es verschenken kann, anstatt es zu horten und andere Menschen auf so einfache Weise glückich nmachen kann,. Dass seine Veranstaltungen leider Gottes zu einer Manifestation des reinsten Sozialdarwinismus entarten und sich das Publikum für ein paar Zettel fast tottrampelt, steht auf einem anderen Blatt.
Bei Daniel Küblböck hingegen geht es wohl eher um die Aufbesserung der eigenen Kasse. Und dazu ist ihm jedes Mittel recht. Ob ein Girlie-Outfit, ein Schottenrock oder der eingeBILDete Druck auf die Tränendrüse, dass auch ein Beinahe-Superstar eine superschwere Kindheit gehabt hat, dazu ist ihm jedes Mittel recht.
Was bringt mich also dazu, diese beiden doch scheinbar grundverschiedenen Menschen in einen Topf zu werfen? Die Abwertung einer sozialen Tat oder der schlechten Erziehung? Nein, das, was beide verbindet, ist zwar für den Laien kaum erkennbar, doch sind sie sich bei näherer Betrachtung ähnlicher als man denkt! Ein Maniker - ein unbehandelter zumindest - braucht seine Bühne. Und die haben beide, sei es in der BILD-Zeitung oder im Supermarkt! Beiden gelingt es - wenn auch auf ihre Weise - im Mittelpunkt zu stehen!
Aber kaum jemand sieht ihre Abstürze, die vielleicht erst kommen werden oder bereits im Stillen stattgefunden haben. Und genau deswegen werde ich ihnen mein Mitleid, meine Mit-Betroffenheit bekunden! Ja, ich erwäge sogar, sie einzuladen zu mir. Damit sie sich ein wenig erholen können. Money Man wird keine großen Ansprüche stellen. Einer, der sein Geld verschenkt, wird es entweder aushalten, im Kalten zu klappern, wenn der Kamin mal wieder nicht zieht oder er wird sich freiwillig in Behandlung begeben, um nicht auch so wohnen zu müssen, was natürlich im Hinblick auf seine manische Verschenksucht sehr schnell geschehen kann. Dem pubertierenden schwer Erziehbaren werde ich mit ein paar flotten Sprüchen begegnen und das letzte Eis wird mein knallrotes T-Shirt mit der Aufschrift ?Nicht ganz normal" brechen. Und was meine Wohnung betrifft, so wird er sicher an seine Kindheit in Eggenfelden erinnert, aber wer wird auch auf jede Menge Sachen stoßen, die er entweder ?supercool" oder ?megastylish" finden wird.
Die Konversation wird natürlich auf Englisch stattfinden. Da kann der schräge Dany gleich mal sein Sprachgeschick unter Beweis stellen und ob er eventuelle gute oder schlechte Englischnoten zu recht verdient.
Und was werde ich mit den beiden machen? Solch prominenten Leuten muss man doch einiges bieten!
Ich fange ganz langsam an mit Bergen von Pizza. Dass es mir keine Probleme bereitet, drei Bleche davon zu produzieren, habe ich ja schon unter Beweis gestellt. Eine Radtour schließt sich an. Dany kriegt das Rad mit den Gummitieren, für Money-Man werde ich das mit den Bibelsprüchen von einer Freundin entleihen. Da steht sicher was gegen den Götzen Mammon drauf. Mit ihrer manischen Energie werden sie auch mit den Schrottkisten von 1960 die vorgesehene Tour schaffen. Danach werden sie ja genug Zeit zur Erhlolung erhalten. Dann werden sie nämlich beschenkt. Sie werden nobel untergebracht und bekocht, rundum betreut, damit sie endlich mal von all ihren Strapazen abspannen können, denn es werden andere für sie sorgen. Um die 6 Wochen lang.
Noch schwanke ich zwischen zwei verschiedenen Erholungsorten: Mainkofen oder Gabersee?
Ja, und wenn dann die Gefahr der Selbstgefährdung gebannt ist Money-Man ruiniert sich finanziell, Daniel bringt sich um sein Ansehen), wird Money-Man hoffentlich fortan seine Dollars in Lithium, Valproat, Lamotrigin und eventuell auch Zyprexa investieren und Daniel dann zugunsten einer Selbsthilfegruppe krakeelen.
Liebe Grüße, Janis



Menschen mit PHantasie langweilen sich nie.
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Unsere Promis - Glosse

CreativeChaos 659 03. 10. 2003 10:04

Re: Unsere Promis - Glosse

ulli 212 03. 10. 2003 10:23

Re: Unsere Promis - Glosse

CreativeChaos 186 03. 10. 2003 10:28



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