Hallo,
die Tagung war sehr gut besucht, ein kurzfristiger Umzug in einen größeren Hörsaal war erforderlich. Meine Eindrücke in Kurzform:
Der Spagat zwischen einer wissenschaftlicher Tagung und einer für Betroffenen und Angehörige ohne psychatrische Ausbildung nachvollziehbare Informations-und Diskussionsrunde ist hervorragend gelungen.
Die Psychotheraphie als Behandlungsmethode kam ähnlich wie im letzten Jahr etwas zu kurz.
Es wurde vorrangig von Betroffenen betont, dass ein hoher Wissensstand über die Krankheit die Theraphie begünstigt.
Das neue Medikament Lamictal wirkt vorrangig antidepressiv, leistet aber weniger als Valproat und Lithium zur Verhinderung von Manien. Außertem wurde gesagt, dass die Hauptnebenewirkung das Auslösen von Allergien ist.
Der sogenannte Kindling-Effekt (je später die Diagnose und der Behandlungsbeginn, um so schlechter die Theraphieerfolge) konnte in einer Studien nicht bestätigt werden. Also - es ist nie zu spät, gegen die Krankheit zu kämpfen!
Die Psychiater dürfen nur 30 min je Halbjahr für die Behandlung von MD pro Patient abrechen - dies wurde als unhaltbarer Zustand diskutiert.
Es hat sich gelohnt hinzufahren. Alle haben bestätigt, dass der Dialog zwischen den Wissenschaftlern, den Klinikärzten, den Angehörigen und den Patienten sehr dazu beiträgt, die Behandlung von MD zu verbessern.
Gruss
W.G.