Bis Anfang July war ich sehr mit meiner wirtschaftlichen Existenz beschäftigt. Der Glaube alles zu schaffen, ein großer Tatenmut und stark reduziertem Schlafbedürfnis gaben mir die Kraft und die Zeit, meine Probleme zu lösen. Anschließend ging es bis Ende July auf Urlaubsreise. Der Typ mit dem ich unterwegs war, war ständig auf Drogen. Er nahm die Gelegenheit wahr, sich im Urlaub völlig zu zu dopen. Manchmal konnte er keinen zusammenhängenden Satz mehr hervorbringen. Am Schlimmsten waren seine cholerischen und hysterischen Aussetzer. Ich zog es nach kurzer Zeit dann auch vor in einem anderen Zimmer zu übernachten als er. Am Ende des Urlaubs war er so fertig, dass ich ihn auf der Rückfahrt gleich in die Psychatrie zur Entgiftung brachte. Vor einiger Zeit, ich glaube ich habe es mal erwähnt ging unsere Beziehung, Gott sei Dank, zu Ende. Nach dem Urlaub, als er zurück aus der Entgiftung kam, natürlich sehr viel früher, als es die Ärzte wollten, fiel ich in eine Depression, vielleicht auch schon vorher. Dank hoher Dosen von AD'as, hielt sie sich in Grenzen. Trotzdem hatte ich ein starkes Gefühl von Hoffnungslosigkeit, sah in Nichts einen Sinn mehr und konnte mich schwer oder gar nicht zu dem nötigsten aufraffen. Nach der Trennung wurde es besser. Ich habe mit großer Kraftanstrengung meine wirtschaftlichen Probleme, Sachen, die ins Wackeln gekommen waren, wieder halbwegs in den Griff bekommen. Interessenlosigkeit und Hoffnungslosigkeit, was soll das denn alles, belasteten mich aber weiter. Ich hatte schon Depressionen von ganz anderem Kaliber, aber das schiere Problem der Sinnenlosigkeit von Allem, gibt trotzdem auch einen Zustand, der nicht schön ist. Härtere Symptome einer Depression hatte ich nur sehr wenige und sehr kurz, ich hatte dann auch gleich die Dosierung der AD'as kräftig hochgesetzt.
Auch wenn es jetzt schon viel, viel besser ist, frage ich mich, pathetisch ausgedrückt, was ist der Sinn meines/des Lebens. Warum tue ich mir das an, noch weiter zu machen.
Marlen