nach der Manie?

Flo
16. 08. 2003 20:11

Durch Zufall bin ich auf diese Seite gestoßen und das Lesen der Beiträge hat mich nachdenklich gemacht.

Ich bin 18 Jahre alt und hatte meine erste Manie zum Jahreswechsel nach bzw schon während eines Skiurlaubs. Dort lernte ich zwei Lieben kennen; die eine hieß Henni (Henrike) und die andere war das Snowboarden jenseits der Piste . Ich hatte ein permanentes Hochgefühl, war ununterbrochen gutgelaunt, extrovertiert hoch zehn und energiegeladen bis zum geht nich mehr. So kam ich also mit Glückshormonen vollgepumpt nach Hause und hatte noch ein paar Tage lang den absoluten Höhenflug. Eine von vielen Aktionen war, dass ich mich eines Sonntagmorgens gegen 4 uhr, nach einer Nacht in der es extrem viel geschneit hatte in das Auto meines Vaters setzte und mit extrem lauter Musik Slideübungen (Handbremse etc) auf den vereisten und verschneiten Straßen machte. Die Aktion endete damit, dass ich das Auto auf einer Wiese nahe unseres Hauses eingrub... und nicht mehr wegkam. wie auch immer - meine Eltern ließen mich ein paar Tage darauf, nachdem ich nach einem Streit mit meinem Vater auf meinen Nachbarn losgegangen und diesen verprügelt habe und als sie sich nicht mehr zu helfen wussten, einweisen. Diagnose: Psychose oder so.. später dann Manie.

Ich wurde mit allen möglichen Medikamenten behandelt, war die ersten Wochen permanent breit und so zugedröhnt, dass ich nicht mehr denken oder mich normal bewegen konnte. Zu besten Zeiten wurde ich mit fünf Medikamenten gleichzeitig außer Gefecht gesetzt. Das mit den Medikamenten lag wiederum daran, dass ich in der Klinik randaliert, gepöbelt und Gegenstände zerstört habe. Die erste Dosis Valium hab ich der Schwester ins Gesicht gespuckt, ein Tisch und ein Stuhl gingen beim Aufnahmegespräch auf mein Konto...

Drei Monate musste ich also irgendwelche blödsinnigen(wie ich immernoch finde) Therapien über mich ergehen lassen um dann wieder ohne wirkliche Nachbehandlung entlassen zu werden und mit diesen drei versäumten Monaten einem wahnsinnigen Schulstreß ausgesetzt zu werden. Das Jahr hab ich dann allerdings noch ganz ordentlich hinbekommen. Momentan werde ich mit Carbamazepin behandelt und gehe alle sechs Wochen zum Psychologen um mich 10 min mit ihr zu unterhalten.
Die Depression von der ihr sprecht habe ich also nicht richtig mitbekommen. Allerdings bin ich momentan in einem Zustand, der alles andere als glücklich und zufrieden ist. Ich fühle mich kaum fähig zu vernünftiger Konversation und mein Freundeskreis ist irgendwie auch nicht mehr das, was er mal war. Ich bin oft nachdenklich und in mich gekehrt, es fällt mir schwer Emotionen zu zeigen und irgendwie will ich die Medikamente absetzen. Ich hab keine Freundin mehr und in der Schule wissen auch alle bescheid. Es hat mir sehr geholfen, dass meine Freunde mich regelmäßig besucht und zu mir gestanden haben, aber die Tatsache, dass alle wissen ich hab nich alle Latten am Zaun ist irgendwie bedrückend. Am heftigsten waren die Gerüchte, die ich von den verschiedensten Seiten zu hören bekam, was mit mir passiert sei und was ich alles gemacht hätte. Henni hat mich allerdings nicht besucht und nachdem ich etwa drei Wochen 'inhaftiert' war, hat sie per sms schluß gemacht. Momentan habe ich wenig Lust irgendetwas zu machen und sehne mich nach der Zeit vor der Manie. Ich will das alles rückgängig machen und nochmal aus dem Skiurlaub nach Hause kommen. Scheiße! Geht nicht.
Bin ich also jetzt manisch und muss Tabletten nehmen, ohne die ich 18 Jahre gut ausgekommen bin.
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nach der Manie?

Flo 503 16. 08. 2003 20:11

Re: nach der Manie?

Nup 130 17. 08. 2003 00:51

Re: nach der Manie?

Flo 170 17. 08. 2003 03:45

Re: nach der Manie?

W.G. 207 17. 08. 2003 07:53

Re: nach der Manie?

W.G. 130 17. 08. 2003 07:51

Re: nach der Manie?

CreativeChaos 152 17. 08. 2003 12:48

Mir fehlt die mauer nicht....

W.G. 132 17. 08. 2003 15:09

Re: nach der Manie?

CreativeChaos 175 17. 08. 2003 22:34



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