Ich bin seit ca. 3 Monaten stiller Leser dieses Forums. Mein Bruder ist md, hat lange Zeit Lithium genommen, war jahrelang beschwerdefrei und hat dann vermutlich ohne Rücksprache mit dem Arzt Lithium abgesetzt. Er wurde depressiv, bekam Trevilor und hatte vor einigen Monaten dann eine Ehekrise. Für uns Angehörige ist nicht ersichtlich, ob diese Krise Auslöser für die neue Episode war oder umgekehrt. Ich denke eher, daß die Manie der Grund für die Krise war. Inzwischen hat er sich von seiner Frau getrennt, ist umgezogen in eine Wohnung, die er nicht finanzieren kann, hat viele Schulden gemacht, wir befürchten, dass er seinen Job verliert. Er ist zwar in Behandlung, nimmt Lithium und Anfangs auch Hypnorex. Sein Arzt will kaum mit den Angehörigen reden, verschreibt einerseits die Medikamente, ist andererseits der Meinung, daß er keine akute Manie hat. "Auch gesunde Menschen machen Schulden...". Er ist unglaublich überzeugend, hat eine Firma gegründet, sieht aber immerhin jetzt davon ab, zur Eröffnungsfeier Stars aus Hollywood einzuladen. In seinen Augen ist seine Frau der Bösewicht schlechthin, seiner Meinung nach will sie ihn fertigmachen, ihn zwangseinweisen lassen usw. weil er sich trennen will. Er hat keinerlei Krankheitseinsicht, redet sich alle Probleme schön.
Was können wir Angehörigen tun? Wir haben uns informiert, alles gelesen, was es so im Internet gibt zu dem Thema. Trotzdem wissen wir nicht was tun. Darauf angesprochen, dass er Hilfe braucht, blockiert er völlig. Sind wir gezwungen, abzuwarten bis die Depression kommt? Ich habe so große Angst dann zu spät zu kommen! Seine finanzielle, berufliche, soziale Situation ist schon für einen Gesunden kaum verkraftbar.
Wer hat ähnliche Erfahrungen und kann uns Ratschläge geben?