Etwas zum Nachdenken ...

26. 05. 2003 10:53
Liebe ForumteilnehmerInnen,

heute morgen, beim Aufstehen, kam mir ein Gedanke in bzw. aus meinem Kopf. Wie ich so bin, messe ich all meinen Gedanken Bedeutung zu, - schließlich kommen sie ja aus mir!

Also: Gestern oder Vorgestern schrieb ich in einer Mitteilung, daß mich die Manie oder Depression weniger beschäftigt, als das, was dazwischen liegt.

Ich fragte mich, was denn da der große Unterschied überhaupt ist...

Meine Erfahrung ist, und dessen bin ich mir ziemlich sicher, weil ich noch einige Notizen aus meiner ersten manischen Phase vor 10 Jahren habe:

All das Wirre und Irre, all meine Reaktionen, all mein Machen und Tun während der Manie, habe ich später in 'normalen' Phasen - in abgeschwächter Form - in mir erkannt und akzeptiert. Im Prinzip lebe und denke ich nicht
anders, wie ich es als Maniker deutlich erfahren habe.

Im 'normalen' Leben bin ich halt nur eher gehemmt... vorsichtiger, überlegter...

Ich habe mich schon oft gefragt, warum einige Symtome, die häufig hier beschrieben werden, nie bei mir aufgetreten sind:

- Ich habe es mir nie mit einem Menschen in meinem Umfeld 'verscherzt'. Weder Familie, Freunde noch Arbeitgeber trugen mir irgendwas nach. - Obwohl schon einiges, heftiges abgegangen ist. Doch bin ich bei all der Aufregung niemals ausfallend geworden.

- Ich habe mich niemals in ein finanzielles Chaos gestürtzt. Selbst das Geld das ich hatte - und das Vermögen wuchs stetig - hatte ich nie angerührt. Gedanken und Ideen waren natürlich da, aber ich habe mich zu nichts hinreißen lassen.

Was Verfolgungsideen angeht, so sind die ebenfalls immer present. Kein Tag vergeht, an dem ich nicht daran denke, was möglich ist und was nicht. Ich beschäftige mich mit Geheimgesellschaften und 'wache' genau, was sich auf der Welt tut. Hinter vielen Aktivitäten vermute ich 'böses', - was vielleicht nicht mal böse ist. Manchmal muß man vielleicht 'böses' tun um ein größeres, gutgemeintes Ziel zu erreichen.
(Zur Zeit lese ich den Roman ILLUMINATI, - ein total spannender, zum Nachdenken anregender Thriller, der auf Fakten beruht, was den Vatikan und die geheimnisvollen Illuminaten betrifft und einer fantastischen, erfunden Geschichte, - die sich halt an gewissen Fakten orientiert.)

Was in der Manie nur anders ist, ist, daß ich dann dazu neige, mich im Zentrum der Verschwörung zu sehen. Das macht natürlich wirklich Angst. Da fackle ich auch nicht lange und greife zu Medikamenten ... denn da hört der Spaß für mich auf. Glücklicherweise ist mir auch in der Phase oft genug klar, daß nichts so ist, wie es scheint. Auch wenn ich noch so deutlich FÜHLE, weiß ich daß es ein IRRTUM ist, - und daß ich das mit Medikamenten in den Griff kriege. Die dadurch vorrübergehende Einschränkung geistigen Leistungsfähigkeit nehem ich da gerne in kauf. Andere besaufen sich schonmal ... da kann ich doch mal Medikamente nehmen...

Was ich damit sagen will, ist:

In der Manie, so wohl auch in der Depression, kommt nichts von irgendwoher. Meinen Prinzipien bleibe ich treu.
Dies ist wohl auch der Grund, der mir eine große Sicherheit
gibt, ohne Prophylaxe zu leben. Je besser ich mich kenne und jeh besser ich mich in meiner Ganzheit akzeptiere , um so weniger fürchte ich mich vor einem neuen Schub.

Wer das für sich nicht so sagen kann, der sollte sich mal ernsthafte Gedanken über sich machen...
Wenn ich mir mein Umfeld so anschaue, wie manche miteinander umgehen, welches Verhältnis sie zu ihren Finanzen haben, wie sie die Welt 'sehen' , dann wundere ich mich nicht über die Erfahrungsberichte betroffener MD.

Bin echt mal gespannt, wer dazu was zu sagen hat ...

Schönen Tag noch ... Manfred

Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Etwas zum Nachdenken ...

seaworld 378 26. 05. 2003 10:53

Interessant!

Eliott 197 26. 05. 2003 12:09

Re: Interessant!

seaworld 170 26. 05. 2003 12:47



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