Hi,
vorgestern abend fand ich auf dem Rechner die Google Group MD geöffnet und fing an zu lesen. Mein Mann kam dazu und meinte das ich mich dort wiederfinden würde. Klar, die Symptome stimmen, aber bin ich das? Müde, lustlos, zerschlagen, Wutanfälle, Verzweifelung, Angst vor allem, hab ich immer auf meine berufliche Belastung geschoben, viel Arbeit wenig Geld (selbstständig) 16 - 20 Stunden Tage normal, nebenbei Haushalt und zwei Kinder. Lust am Leben, Pläne für die Zukunft gehen für mich im täglichen Kampf unter. Feierabend, was ist das? Baustellen, körperliche Arbeit bei hoher Konzentration, Verantwortung für Firma, Angestellte, Finanzen. Das Gefühl allein dazustehen, obwohl die Umwelt sagt sie steht hinter mir. Angst, Fehler zu machen die alles gefährden, die Erwartungen die Andere in einen setzen zu enttäuschen. Ich bin am liebsten allein, möchte niemanden an mich heranlassen, geh aber auf Baustellen zu fremden Leute und gebe dort die Rolle der starken Frau, erledige meine Arbeit zur Zufriedenheit der Kunden und werde wieder angefordert. Dort kann ich lachen, flirten, strahlen und wenn ich nach Hause fahr hab ich das Gefühl wieder in den Knast zu gehen. Meinem Mann entziehe ich mich immer mehr, nur nicht mit ihm allein sein. Ich habe das Gefühl seinen Anforderung beruflicher und privater Natur nicht erfüllen zu können. Ich habe das Gefühl nur noch zu funktionieren, wie eine Maschine, leer, kalt, effektiv.
Bin jetzt an einem Punkt angelangt wo ich nicht mehr weiter wei�, hab versucht mir genügend Luft zu schaffen mich selbst zu suchen, wo bin ich, wo will ich hin. Hab eine riesige Ehekrise ausgelöst durch meine Rücksichtslosigkeit. Viel Diskussionen, wühlen in alten Dingen, viele Tränen, Verzweifelung und der Wunsch nicht mehr da zu sein. Mein Mann sagt, dadurch das ich mich ihm entziehe nehme ich ihn dem Sinn am weiter machen. Wozu soll er noch etwas anfangen, wenn die gemeinsame Basis fehlt. Ich fühl mich wie auf einer Auktion, bist Du lieb wird alles gut. Gut für wen?
Ich glaube, dass ich durch die diese Leere in mir empfänglich für die Zuneigung anderer Menschen (Männer) bin. Was dazu führt, dass ich mich Hals über Kopf in einen Anderen verliebt habe, ohne Altlasten, ohne böse Erinnerungen, ohne Alltag, ohne Belastung. Ist das nur Flucht oder Liebe? Zukunft - keine, kann mich nicht aus meiner Veranwortung stehlen, meine Existenz aufgeben. Kann nur so weiter machen wie bisher, mit einer Lüge mehr.
Alles sieht so schwarz aus, hoffnungslos, traurig. Selbst meinen "Erfolgen" kannn ich nichts positives abgewinnen, au�er den Zwang mehr zu machen um die Erwartungen anderer zu erfüllen. Ich fühl mich schon jetzt schuldig und schäme mich dafür andere mich diesem Quatsch zu belasten. Wei� nicht ob ich den Mut habe das hier abzuschicken, oder doch lieber allein weiter gehe. Wohin? Keine Ahnung, man sagt morgen ist ein neuer Tag - mit neuen Problemen.
Ich fühl mich so hilflos und allein und gebe doch jedem einen Arm, ein Ohr und Kaffee. Verstecke mich hinter den Problemen Anderer und kann meine nicht lösen. Alle sehen nur eine starke, nicht gerade hässliche Frau, ich sehe das nicht. Und jetzt noch manisch-depressiv? Wie soll ich da weiter machen? Alles verstecken, Theater spielen, auf die Oskarverleihung warten? Habe bisher nur Bachblüten die mich weiterlaufen lassen. Dämpfen alles etwas und nehmen die Angst verhindern aber das ich mir einen Brückenpfeiler und ein Auto ohne Airbag suche. Nicht nur die Bachblüten auch die Verantwrotung für meine Kinder, obwohl ich Angst habe das eine traurige Mutter nicht gut für sie ist. Aber diese Schuldgefühle möchte ich nicht auf ihre kleinen Köpfe laden.
Mach ich alle traurig und färbe auf aie ab oder haben die anderen eine Macke? Alles zu schreiben tut zu weh, aber die grundsätzliche Frage bleibt, bin ich MD oder nicht? Hat jemand eine Antwort für mich?
