Alltag und Vorbeugen

Regina
23. 01. 2002 13:28

Hallo Reinhard, Matthias, Babsi, Silvia, ...

ich bin bereits seit einigen Wochen stiller Besucher des Forums, viele Beiträge waren hilfreich für mich - nun will ich mich auch gern einmal beteiligen + das Forum für den Austausch nutzen.

Kurz zu meinem Hintergrund: ich bin 27, weiß seit dem vergangenenen Jahr, in dem ich fast 6 Monate in Kliniken zugebracht habe, von meiner manisch-depressiven Veranlagung. Nach langem Kampf gegen Medikamente habe ich nun die Phasenprophylaxe mit Lithium akzeptiert. Mittlerweile stehe ich zu der Erkrankung und habe auch das riesige Glück, im Arbeitsumfeld, bei Freunden und der Familie auf Unterstützung und Akzeptanz bauen zu können. Gehe mittlerweile seit fast drei Monaten dank des Hamburger Wiedereingliederungsmodells wieder meiner Arbeit nach und nähere mich meiner früheren Leistungsfähigkeit an. Dennoch habe ich meinen Arbeitsvertrag auf 30h / Woche runtergesetzt.

Worüber ich mich gern mit Euch austauschen würde: welche Strategien habt Ihr für Euch gefunden, weiteren Phasen vorzubeugen ? Depressionen (die ich früher immer versucht habe,in Eigenregie "wegzutherapieren" und die mir immer sehr rätselhaft blieben) kenne ich seit meinem 15. Lebensjahr, Manien in krankhafter und psychotischer Form seit dem vergangenen Jahr. Ich habe selbst und nun mit Unterstützung meiner Psychotherapeutin versucht, die auslösenden Faktoren zu erkennen und musste feststellen, dass es immer unmittelbar nach starken Lebenseinschnitten und Veränderungen passierte (Studienortwechsel, Arbeitsbeginn etc.). Dies zu akzeptieren fällt mir sehr schwer, da ich eigentlich ein Mensch bin, der Veränderungen sehr positiv gegenübersteht und sie will. Nun frage ich mich schon: wie gehe ich mit diesem Wissen um ? Das Leben bestimmt doch nun mal aus Veränderungen, nicht alles kann ich meinem Rhythmus anpassen ? Wie ist das bei Euch - was sind kritische Lebenssituationen ?

Noch eine zweite Frage: Ich habe davon gelesen, das einige Erkrankte auch eine Art Abkommen mit Bekannten schließen, die bei einer beginnenden Manie einschreiten bzw. darauf vorbereitet sind, im Fall einer Depression Lasten zu übernehmen ? Was habt Ihr da für Erfahrungen ?

Oi, das ist ja ein richtig langer Brief geworden - ich hoffe, Ihr hattet den Nerv, ihn bis zum Ende zu lesen ... würde mich sehr über Reaktionen freuen.

Alles Gute, Regina
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Alltag und Vorbeugen

Regina 1116 23. 01. 2002 13:28

Re: Alltag und Vorbeugen

Silvia 386 23. 01. 2002 14:00

Re: Alltag und Vorbeugen

Peter Eckhardt 380 23. 01. 2002 14:35

Re: Alltag und Vorbeugen

mika 390 23. 01. 2002 19:05

Re: Alltag und Vorbeugen

Peter Eckhardt 462 24. 01. 2002 11:51

Re: Alltag und Vorbeugen

Matthias 404 23. 01. 2002 15:54

Re: Alltag und Vorbeugen

Babsi 407 23. 01. 2002 16:47

Re: Alltag und Vorbeugen

Reinhard 447 23. 01. 2002 18:38

Re: Alltag und Vorbeugen

silvia 378 22. 02. 2002 12:18

Re: Alltag und Vorbeugen

Regina 396 25. 01. 2002 11:43

Re: Alltag und Vorbeugen

Michael 633 10. 03. 2002 12:32



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