Hallo zusammen,
ich bin neu hier aktiv, lese aber bereits sehr interessiert seit einiger Zeit in diesem sehr guten Forum.
Zu mir: ich bin 53 Jahre (w) und bekam im Herbst 2018 schwere Schlafstörungen, nächtelang keinen Schlaf und auch tagsüber nicht müde. Zunächst wurde ich von meiner Hausärztin drei Tage krankgeschrieben, Medikation mit Zolpidem und Lassea, leider ohne Erfolg. Als Ursache wurde jahrelanger Stress auf der Arbeit durch zu Überstunden vermutet, Verdacht auf Burnout, ein Coach sollte zunächst weiterhelfen. Nach zunehmend depressiver Stimmung suchte ich im November 2018 eine Neurologin auf, erfolglose Behandlung mit Opipram, weder der Schlaf kam zurück noch nahm die depressive Stimmung ab. Im Dezember 2018 erfolgte ein Wechsel zu einer Psychiaterin, die mich nacheinander erfolglos mit Citalopopram, Pipamperon, Mirtazapin, Quetiapin (machte mich extrem apathisch) usw., zuletzt mit Venlafaxin (150 mg) in Kombination mit Zopiclon behandelte. Ab April 2019 wurde ich zusätzlich durch eine ambulante Psychotherapeutin betreut und konnte weiterhin arbeiten. Anfang Juni 2019 bekam ich einen Platz in einer Tagesklinik, nach drei Tagen konnte ich wieder ohne Zopiclon schlafen, die Depression war wie weggeblasen. Daraufhin wurde auch das Venlafaxin innerhalb von zwei Wochen abgesetzt, weiterhin ausgeglichene Stimmung. Kurz nach dem vollständigem Absetzen von Venlafaxin bekam ich Kreislaufprobleme, Blutdruckschwankungen, stand neben mir, usw., ich vermutete Absetzerscheinungen von Venlafaxanin. Das ganze endete kurz danach in einer hypomanischen Phase, Verdacht auf bipolare Störung, Überweisung an eine Klinik mit psychiatrischer Abteilung, die mich noch am gleichen Tag nach hause entließ, nach zwei Tagen war der Spuk vorbei. Anschließende Nachbetreuung erfolgte durch Psychiaterin und ambulante Psychotherapeutin bis Dezember 2019, alles ok. Im Januar 2021 erneute Überlastung auf der Arbeit, das ganze endete nach zwei Tagen erneut in absoluter Schlaflosigkeit. Erneute Behandlung durch meine Psychiaterin, erneut mit Opipram (morgens) und Trimipramin (abends plus Zopiclon), anschließend Versuch mit Milnaneurax (morgens) und Trimipramin (abends) - erfolglos. Es ging mir zunehmend schwerer Depression, so dass ich im März 2021 auf eigenen Wunsch vollstationär in die zuständige Klinik mit psychiatrischer Abteilung ging, Umstellung auf Sertralin und Melperon, ebenfalls relativ erfolglos, entlassen nach vier Wochen. Weiterbehandlung durch Psychiaterin mit Bupropion (300 mg, morgens) und Doxepin (50 mg, abends), mit dieser Kombination konnte ich zumindest wieder für einige Stunden schlafen. Die depressive Stimmung verbesserte sich jedoch nur geringfügig, weiterhin antriebslos und teilweise apathisch. Zusätzlich wurde nach vier Wochen Lamotrigin auf 100 mg aufdosiert, die schwere depressive Stimmung blieb. Aktuell bemühe ich mich erneut um einen Platz bei einem ambulanten Psychotherapeuten und einen Platz in einer anderen Tagesklinik, da die Tagesklinik von 2019 mich nicht aufnehmen will, Begründung hypomanische Phase wurde durch tiefenpsychiologische Anteile der dortigen Therapie ausgelöst. In zwei Wochen habe ich einen Termin bei einem weiteren Psychiater, um eine Zweitmeinung einzuholen. Langsam weiß ich nicht mehr weiter, vielleicht hat jemand im Forum noch einen hilfreichen Tipp.
Viele Grüße,
apple