Hallo,
mein Forums-Name ist Mercy..
Ich bin neu hier und möchte mich kurz vorstellen.
Mein Weg in dieses Forum ist etwas komplizierter.
Ich bin vor 40 Jahren als Depressiv, dann als chronisch depressiv und nun als manisch – depressiv eingestuft worden.
Die letzte Diagnose habe ich nach einem unvermeidlichen Arztwechsel bekommen.
Mein ursprünglicher Psychiater (er betonte immer er sei „Nervenarzt“) stellte die Diagnose Depressionen und behandelte mich entsprechend.
Als er in den Ruhestand ging verwies er mich an einen guten Kollegen, der mich dann auch weiterbehandelt hatte.
Dieser stellte die Diagnose „Phasenweise Depression“ und behandelte mich nahezu identisch wie sein Vorgänger.
Jetzt kam eine dramatische Wende, nachdem mein behandelnder Arzt (Psychiater) unverhofft seine Praxis schließen musste und ich zudem in eine persönliche Krise abstürzte.
Langer Rede kurzer Sinn …. Ich landete in einem „psychotischen Wahn“ in der Notaufnahme und wurde von dort in die psychiatrische Notaufnahmestation verlegt.
In dieser wurde ich aus meiner Psychose geholt und dann über die dortige PiA (Psychiatrische-Instituts-Ambulanz) wieder in die Freiheit entlassen, nachdem ich zugesichert hatte weiterhin regelmäßig zu therapeutischen Treffen in die PiA zu kommen.
Mittlerweile habe ich eine „feste“ Ärztin in der PiA, die mir erklärt hatte, ich könne auch weiterhin, wie auch bei einem Niedergelassenen, bei ihr in Behandlung bleiben.
Sie gab mir dann auch die „moderne“ Bezeichnung für meine Krankheit: Bipolar-Affektive-Krankheit bzw. neudeutsch Bipolar-Affektive Störung (eine Übersetzung aus dem Englischen).
Der Weg aus der geschlossenen hin zu ihr war ein schmerzhafter und erlösender zugleich.
Ich will jetzt hier nicht zu sehr ins Detail gehen.
Meine Ärztin meinte ich solle den Rat des Patientensprechers der offenen Station annehmen und nicht zu viel mit Mitpatienten über die eigene Erkrankung sprechen, da es unter Umständen nicht hilfreich ist sich von den Nöten anderer Betroffener zusätzlich zu „Triggern“.
An diesen Rat habe ich mich auch gehalten.
Auch wenn es schwerfiel und ich so etwas zu einem Außenseiter wurde.
Letztlich war es gut.
Die Zeit in der Klinik möchte ich dann doch als besondere Erfahrung abspeichern.
Mittlerweile bin ich wieder „Stabil“ und medikamentös total umgestellt worden.
Alle Antidepressiva wurden mir versagt.
Ich habe sämtliche Bestände entsorgt.
Derzeit werde ich einzig mit dem Neuroleptika Quetiapin behandelt.
Die Hauptdosis ist Quetiapin Retard mit eventueller Ergänzung von Quetiapin „Akut“ – also unretardiertem Quetiapin.
Meine Apothekerin staunte nicht schlecht als sie hiervon erfuhr, als sie einmal versehentlich statt des retardiertem Quetiapin das Gleiche als unretardiert ausgegeben hatte (jeweils 400mg) und ich es erst Zuhause bei der Medikamentenstellung bemerkte ….
Seitdem weiß auch meine Apothekerin was bei Quetiapin der Unterschied von „retard“ zu „akut“ bedeutet.
Akut ist aber kein offizieller Begriff.
Die Industrie vertreibt „akut“ nur unter dem Handelsnamen.
Nur bei der Retardierten Form ist ein Zusatz im Medikamentennamen
Meine neue Ärztin hat die Eigenart auf den Rezepten alles sehr dezidiert auszuführen und auch die entsprechende Dosierung wird mit angegeben …..
Jetzt bin ich aber über all diese Anfangs Probleme bei der Umstellung und den Arztwechseln hinweg und suche doch noch zusätzlichen Austausch mit Betroffenen.
In der PiA fand ich einen Flyer der DGBS und auf dem Internetportal auch einen Hinweis zur Selbsthilfe und diesem Forum.
Es gibt zusätzlich noch ein „bipolarforum.de“ im Internet.
Dieses wird allerdings von einer privaten Person betrieben und nicht von einer Fachgesellschaft.
Ich habe mich daher für dieses Forum entschieden und hoffe auf hilfreichen Austausch in gegenseitigem Respekt.
Meine derzeitige Dosierung ist 300 mg Quetiapin Retard am Abend und bei „Bedarf“ bis zu 4x am Tag je 25mg Quetiapin „Akut“ wovon ich derzeit regelmäßig 1 – 2 Dosen als Einschlafhilfe nutze wenn ich schlecht in den Schlaf komme oder auch merke das meine Gedanken- und Gefühlswelt ins „Stolpern“ zu geraten droht.
Danke für das lesen
Mercy
