Hallo allerseits! :)
Ich habe hier, bevor ich mich registriert habe, schon einige Threads gelesen, und ich denke dass ich das Richtige tue aber irgendwie brauche ich doch eine Bestätigung (oder eben auch nicht, vielleicht liege ich ja auch falsch).
Und ich muss zugegebenermaßen mir auch das Ganze von der Seele reden.
Ich bin Ende der 40er und vor ein paar Jahren in ein kleines Städtchen gezogen, dort lief ich einer Bekannten aus "der guten alten Zeit" über den Weg. Diese alten Zeiten waren nur "gut" weil sie vorbei sind, viele Drogen, viel Alkohol, viele Dummheiten begangen,
Ich war damals ziemlich verschossen in diese Frau, es hatte sich aber nie ewtas ergeben weil mir ihre Art irgendwann auf die Nerven ging und man sich eigentlich immer nur gezofft hat.
Mittlerweile habe ich mein Leben, nach schweren Jahren recht gut im Griff, drogenfrei seit 15 Jahren, kein Alkohol, Sportler, eigene kleine Firma.
Wir kamen dann so langsam näher in Kontakt, und ich begann wieder insgeheim Gefühle für sie zu entwickeln. Aber irgendwie war sie eben immer noch seltsam unterwegs, kaum anders wie früher: Immer "total glücklich", aufgedreht, und oft erschreckend empathielos.
Freunde aus dem gleichen Städtchen, die sie schon länger und auch permanent kennen (nicht wie ich mit über 10 Jahren Pause dazwischen) sagten mir dass sie als Bipolar diagnostiziert wurde und auch schon zwangsweise in die Psychiatrie eingeliefert wurde.
Was für ein Schock. Ich habe mich dann über die Krankheit informiert und mich entschlossen, trotz Warnungen anderer, mich nicht von ihr komplett zurückzuziehen. Bis zum letzten Sommer, als sie mir vollkommen aufgedreht berichtete dass sie sich am Vortag mehrere Stunden in der Küche mit Wassertropfen unterhalten hätte und dies auch noch total toll fand ("gratis Trip").
Kurz vor Ende des Jahres kamen wir dann doch wieder in Kontakt, und ich fand heraus dass sie eben nicht immer "total glücklich" ist, sondern manchmal unter Weinkrämpfen zusammenbricht. Und da ich eben ein typischer Vertreter der Sorte "harte Schale weicher Kern" bin wurde der Kontakt wieder intensiver.
Sie begann nun auch mir intimere Dinge zu erzählen, jedoch ist und war ihr Hauptthema Esotherik. Sie besucht teure Seminare von irgendwelchen Scharlatanen die Heilung von Allem versprechen, ist aber schulmedizinisch vollkommen unmedikamentiert und auch nicht in Behandlung.
Nun, vor ein paar Tagen, kam es dann aber knüppelhart. Sie erzählte mir dass sie kurz vor dem Rausschmiss aus ihrer Wohnung steht (wegen totalem Schwachsinn der einfach zu regeln gewesen wäre) und auch schon deswegen ein teures Gerichtsurteil an der Backe hat, das kümmere sie aber alles wenig denn das einzig wichtige wäre dass sie und ihr "Verlobter" bald heiraten und zusammenziehen.
Der "Verlobte" ist syrischer Flüchtling, halb so alt wie sie, kann nur gebrochen Englisch, aber sie könne sich vorstellen mit ihm "nach Syrien zu ziehen" weil er sich dort wenigstens verständlich machen könne. Die meiste Zeit verbingt sie nun in der lokalen Flüchtlingsunterkunft.
Ich möchte mir garnicht vorstellen welche Sorgen sich im Elternhaus abspielen, vor Allem weil so etwas in der Art vor längerer Zeit offensichtlich schon einmal passiert ist, wie man mir sagte.
Ich wusste echt nicht wie ich damit umgehen soll, doch gestern habe ich ihr dann eine Nachricht geschrieben dass ich nicht zuschauen kann und möchte wie jemand sein Leben wegwirft, dass ich mich selbst schützen müsse und keinen Kontakt mehr möchte, habe sie dann auch auf allen Kanälen blockiert.
Ich denke das ist mein gutes Recht als erwachsener Mensch. Das Problem ist jedoch dass man sich, in so einer kleinen Stadt, nicht permanent aus dem Weg gehen kann, sie wohnt dazu auch noch quasi um die Ecke.
Beim letzten Kontaktabbruch hatte ich klein beigegeben, weil sie jedes Mal wenn ich sie nicht grüßte, aggressiver wurde, es war richtig beängstigend.
Was ist eure Meinung, habe ich richtig reagiert oder könnte ich irgend etwas tun um dies eleganter zu lösen ohne sie so vor den Kopf zu stoßen?
