Hallo zusammen,
ich habe zwar selbst eine bipolare Störung, aber ich habe mich bisher noch nie damit befasst, wer eigentlich als schutzbefohlen gilt und ich war auch selbst nie nur einmal auf einer offenen Station und da war ich so durch den Wind, da hätte man mir täglich darüber aufklären können, ich hätte es nicht aufnehmen + verstehen können ...

Nun schreibe ich einen Roman und darin sagt eine Krankenschwester zur Patientin: "Nur leider ist es so, dass wir keine privaten Kontakte zwischen Personal und Patienten zulassen dürfen. Auch nicht zwischen Patienten untereinander. Wir haben Verantwortung für Sie übernommen. Verstehen Sie mich nicht falsch, Sie behalten natürlich Ihre Eigenverantwortung, aber Sie sind gewissermaßen unsere Schutzbefohlene, was bedeutet, dass wir darauf achten müssen, dass Sie nichts tun, womit Sie sich selbst gefährden können. Und dazu gehört eben auch, dass Sie keine Beziehungen mit anderen Patienten oder eben Mitarbeitern der Klinik eingehen."

Mir geht es nur um den Begriff "Schutzbefohlene", den würde ich sonst streichen, wenn das fachlich falsch ist. Dass Patienten nichts miteinander haben sollen, kenne ich auch aus einer Tagesklinik (da ging es sogar um eine Wohngemeinschaft, angeblich schadeten die beiden sich gegenseitig dadurch) und ich kenne es zumindest aus der Geschlossenen. Da wurde ich umarmt, als ich einen anderen umarmt (und geküsst) habe. Ich nehme an, es gilt auch für die Geschlossene, dass es dort unerwünscht ist, wenn Patienten miteinander anbandeln. Und mit dem Personal sowieso.

Ich habe im Netz zwar Formulierungen gefunden, die den Gesetzestext ausführlich interpretieren, aber es geht ja hier um die Umsetzung in der Praxis. Daher wollte ich nach euren Erfahrungen fragen. Manche von euch arbeiten ja auch in dem Bereich und müssten sich deutlich besser auskennen als ich.

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Pronomen: er, Baujahr 80, GdB 50, voll erwerbsgemindert, berufsunfähig
Diagnosen: 03/2009 rezidiv. Depression, 06/2012 schizo-affektive Störung, 08/2016 bipolare Störung, 02/2019 Psoriasis, 03/2019 Psoriasisarthritis, 10/2021 Schlafapnoe, 07/23 VD ME/CFS u.a.
Medis: Valproat 500mg 1-0-2-0, Olanzapin 2,5mg 0-0-0-1, bei Bedarf Perazin 25mg 1-3x/Tag u.a.

Es sind die Begegnungen mit Menschen, die das Leben lebenswert machen.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 25.10.21 09:32.