Hallo zusammen,
habe soeben dies Forum entdeckt und hoffe einige Ratschläge/Hinweise von Euch zu kriegen.
Meine Frau ist nun seit 6 Wochen in einer Tagesklink in der Abteilung für Depression.
Als wir uns kennenglernt haben (vor 25 Jahren) hatte sie bipolare Störungen mit recht intensiven manischen Phasen. Sie wurde mit Lithium behandelt. Nach einiger Zeit (weiß nicht mehr genau wie lange sie das genommen hatte, vielleicht 1-2 Jahre) hat sie Lithium abgesetzt. Es (zumindest keine sichtbaren) manischen/depressiven Phasen.
Seit einiger Zeit jedoch (etwa 3 Jahren) gab es Phasen in denen sie sehr gereizt war, sehr aktiv. Ich habe es erst nicht wirklich begriffen, es gab viel Streit und auch längere Zeit Funkstille (man spricht kaum miteinander). Danach gab es meistens eine depressive Phase mit Angststörungen und Schuldgefühlen.
In diesem Sommer dann eine schlimme Depression. Sie berichtet von Nebel im Kopf, zittern und Unfähigkeit sich zu Konzentrieren. Meine Vermutung: die bipolare Störung ist wieder zurück.
Ihre Hausärztin hat ihr ein Antidepressiva verschrieben, nach einigen Hinweisen auf bipolare Störung hat sie auch Lithium erhalten. Da sie Depression nicht besser wurde hat die Hausärztin sie in eine Tagesklinik überwiesen. Nach etwa 3 Wochen hatte ich das Gefühl, daß ihre Stimmung in Hypomanie kippt. Sie ist voller Tatendrang, fährt am Wochenende 100-te km um Leute zu besuchen, lacht viel, macht (auch verletzende) Witze.
Ich habe den Eindruck, dass ihre Therapeuten das nicht merken. Verzweifelt versuche ich einen Termin mit einem Therapeuten zu kriegen um Klarheit über ihre Diagnose zu kriegen. Überall geschlossene Türen, Probleme mit Datenschutz, etc. Zu allem Übel scheint mir als ob meine Frau auch das Vertrauen zu mir verloren hat und alles noch schwerer macht.
Bin ich zu vorsichtig und sehe nur (manische) Gespenster? Ist es normal das Kliniken Angehörige nicht in die Therapie mit einbinden? Kann es sein das in der Klinik keiner merkt das hier keine normale Depression vorliegt sonder wahrscheinlich eine bipolare Störung?
Ihr Verhalten empfinde ich momentan sehr verletzend, die emotionale Distanz ist schwer zu ertragen. In meinem Kopf kreisen die Gedanken: ist das die Krankheit - damit kann ich mich schon abfinden. Ist es jedoch ihr wirkliches Ich? - dann gibt es kaum noch Liebe und einen Trennung wäre wohl für beide Seiten das beste.
Ich hoffe auf einige aufmunternden Worte ... Danke.