Hallo meine Lieben,
mal eine Frage in den Raum geworfen: Was für ein Lebenziel habt ihr eigentlich noch? Ich bin, wie gesagt, Bipolar II mit Ultradian Rapid Cycling. Stand kurz davor, den "normalen" weg zu gehen. Ihr wisst schon, baum Pflanzen, ein haus bauen, heiraten und eine Familie zu grunden. Ich spürte aber, dass das nicht mein Weg sein kann - hey ich kann ja kaum auf mich selbst aufpassen, wie soll ich es dann mit meinen Kindern. Zudem, wie soll das sein, wenn du einen Vater hast, der immer öfter nur noch im Bett liegen kann, mit dir nichts machen kann. Der, wenn er schwer Depressiv ist, eigentlich mehr Agressiv ist. Und: Ich kann es zu 33,3 % vererben. Das alles führte dazu, dass ich mich eindeutig dagegen entschieden habe.
Allein sein ist auch nicht das wahre. Klar, Freiheiten ohne Ende aber niemanden der dich ablenkt. Dem du Freude schenken kannst, mit dem du öfters was erleben kannst. Meine bisherigen Partner haben das nie lange mitgemacht. Bedingt durch die Krankheit habe ich auch sehr viel Zeit.
Wie sieht es jetzt aus, wie läuft mein Weg?
Nun, es erschreckt mich ab und zu, dann finde ich es wieder voll genial. Ich habe sehr viel Sex. 2-3x am Tag ist keine Seltenheit, dabei spielt es keine Rolle ob Männchen oder Weibchen. Wildfremde Menschen, die ich teilwese auch gar nicht sehe (blinddates). Meine Beschäftigung liegt Hauptsächlich darin, die Woche mit Sex-Terminen zu planen. Mit den Menschen was auszumachen für die nächste Kissenschlacht.
Nach Recherchen habe ich festgestellt, dass das nicht das "normale" für einen Single ist, sondern eher schon in die Richtung Sexsucht geht. Bipolare überschreiten auch sexuell Grenzen. Irgendwie suche ich nach immer krasseren "Methoden". Jetzt habe ich gelesen, dass das auch eine Depression überdecken kann. Ich glaube, in meinem derzeitigen Zustand, ist das wohl der Fall. Es geht eigentlich mehr darum, wenigsten für ein paar Stunden, das Gefühl zu haben, "geliebt" zu werden. Klar ist das nicht so. Und natürlich um den "Kick" und darum einfach nicht allein zu sein. Sex, Drugs & Rock´n Roll.
In solchen nachdenklichen Momente, wie jetzt, finde ich das einfach nur Traurig, was aus mir geworden ist. Sehr lange Zeit fand ich Menschen die ständig mit wechselnden Partner sex haben, einfach nur abstoßend. Jetzt bin ich selber einer davon.
Oft kommt der Typ: Such dir ein Hobby. Ja toll, habs versucht, irgendwas angefangen. Natürlich: Nach kurzer Zeit hab ich die Gitarre weggelegt, das Buch oder was auch immer. Das einzige, was bestand hat, ist irgendwo noch meine Arbeit, was eigentlich mein Hobby war. So fehlt mir hier auch der Ausgleich.
Also: Was ist den euer Ziel? Was treibt euch noch an? Wohin wollt ihr, womit könnt ihr einigermaßen "Glücklich" leben? Das würde mich sehr interessieren. Vielleicht seh ich ja noch einige Dinge nicht, die für mich infrage kommen könnten. Oder ist mein Weg auch okay, es fehlt nur die durchgehende Akzeptand?
Vielen Dank!
Cosmo