Hallo liebes Forum!

Auf mehrmaliges Nachfragen, warum mein Zustand immer schlimmer wird obwohl Depressionen ja angeblich so gut behandelbar sind, kam von meinem Psychologen nach 14 Monaten Therapie die Diagnose bipolar.

Ich habe dann nach Rücksprache mit dem Psychater mit 50 mg Quetiapin retard angefangen und dazu weiterhin zwei mal täglich je 50 mg Milnaneurax (AD). Die 50 mg Quetiapin retard haben mich völlig ausgeschaltet. Nach zwei Wochen wurde es dann so langsam besser und ich bin nicht mehr zum Zombie mutiert. Die Hypomanie zwischen den Depressionen wurde auch deutlich gedämpft. Aber die Depressionen kamen trotzdem nach drei Wochen wieder.

Ich war gestern bei meinem Psychologen und habe ihm geschildert, dass mein Leben alle drei/vier Wochen aus dem Ruder läuft und ich jetzt wirklich, wirklich am Ende meiner Kräfte angelangt bin.

Ich habe mit meinem Psychologen und Psychater auch schon mehrmals über einen Klinikaufenthalt gesprochen. Beide meinen, dass mich das nicht weiter bringt. Meine Erwartung sei falsch. Ich kann auch ambulant eingestellt werden und Therapie machen. Stimmt ja auch irgendwo. Nur leider kann ich mich nicht krankschreiben lassen und in Ruhe Tabletten testen, denn ich muss mich um unsere Tochter (2,5 Jahre alt) kümmern (teilweise auch vormittags). Ich werde auch das Gefühl nicht los, dass bei mir noch mehr schlummert als die bipolare Erkrankung. Ich würde mich so gerne für mehrere Wochen/Monate in einer Klinik mit meinen Phasen auseinander setzen und etwas finden, was mich stabil werden lässt. Und evtl. auch meine Diagnose nochmal prüfen lassen.

Mein Psychologe sagt ich darf jetzt lernen mit meinen Phasen zu leben, denn sie werden bleiben und das kann ich auch ambulant lernen mit einem Gespräch alle vier Wochen.

Da morgen Feiertag ist und mein Mann nicht arbeiten muss, erhöhe ich das Quetiapin heute Abend um 50mg auf 100mg retard (ich soll lt. Psychater in 50mg Schritten ausprobieren, welche Dosis mir hilft). Wenn ich dann morgem platt bin, brauche ich wenigstems kein Auto fahren oder mich wie ein Zombie um unsere Tochter kümmern.

Wie sind eure Erfahrungen mit Klinikaufemthalten? Wurdet ihr dort nur ruhig gestellt, wie mein Psychater mir prophezeit hat? (Er ist leitender Arzt in einer Suchtklinik neben seiner niedergelassenen Tätigkeit) Habt ihr dort viel Hilfe im Umgang mit euren Phasen erhalten? Stichwort Phasen erkennen umd gegen steuern. Mein Psychologe erzählt mir immer nur was von Akzeptieren der Krankheit, aber das bringt mir auch keine Stabilität und jetzt nach fast 3 Jahren Stimmungsschwankungen ist die Geduld von meinem sehr nachsichtigen und verständnisvollen Ehemann auch so langsam am Ende. Konntet ihr dort gut das für euch passende Medikament finden?

Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass nur Aushalten und Akzeptieren die Lösung ist, wenn ich hier die anderen Beiträge lese. Ich möchte wieder eine liebevolle und zuverlässige Ehefrau und Mutter sein.

Vielen Dank, dass ihr euch meinen langen Beitrag durchgelesen habt! Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir schreibt, ob bzw wie man euch in der Klinik helfen konnte. Andere Tips nehme ich natürlich auch sehr gerne entgegen!