Hallo,
es ist über 10 Jahre her, dass ich zum letzten Mal etwas hier ins Forum geschrieben habe. Seit 2003 war ich ziemlich aktiv und habe dem Forum viel zu verdanken, weil ich viel über die Krankheit, Medikamente, Therapien und auch mein eigenes Verhalten gelernt habe. So habe ich mit dem Medikamentencocktail Lithium, Valproinsäure und Dominal einen für passenden Schutzschirm gefunden, der mich seit 2005 einigermaßen stabil gehalten hat. Ich habe bis vor 2 Jahren voll gearbeitet und es war für mich auch wichtig, dass das trotz depressiver Dellen und Hypomanien einigermaßen geklappt hat.
Jetzt bin ich seit 2 Jahren zu Hause (Medikation beibehalten) und habe im Grund genommen auch genug Hobbies, um mich zu beschäftigen. Seit dem letzten Lockdown fällt es mir aber immer schwerer positive Gedanken in den Kopf zu bekommen. Jeder Tag ähnelt dem anderen, Einkaufen und Tanken werden zu Highlights. Es gibt fast nur noch negative Nachrichten über Krieg, Zerstörung, Leid und zahllose Despoten an den Hebeln der Macht dieser Welt. Die Nachrichten waren vorher auch nicht anders, aber in dieser Kombination erzeugt das ein riesiges dumpfes Loch in mir, was Fragen über Fragen aufwirft, auf die des gar keine befriedigenden Antworten geben kann.
Das fühlt sich nicht nach bekannten Depressionen an, mehr nach einem Empfinden der Hilflosigkeit, all dem etwas Individuelles entgegenzusetzen zu haben. Ich merke auch, wie ich immer passiver und fauler werde, weil oft dieser Gedanke aufkommt, dass das Erledigen von Kleinigkeiten in dieser Gemengelage unbedeutend sind.
Vielleicht gibt es Quellen für positive Gedanken, die ich noch nicht in Betracht gezogen habe.
Gruß Faber