Hallo,

ich hatte vor ein paar Wochen bereits einen Beitrag verfasst. Mein Partner, 53, ist Bipolar 1, 500 mg Seroqel (erst kürzlich von 200 erhöht), und diverse andere Medikamente, mehrmals hospitalisiert bevor wir uns kennen lernten. Wir sind seit 3 Jahren zusammen - im Mail ist ist Vater gestorben, was mit der plötzlichen Betreuung der Demenzkranken Mutter einherging sowie die Auflösung ihres Hauses, Umzug. Er wohnt jetzt mit ihr zusammen, und lebt von ihrer Rente. (1.Schock). Wir waren verlobt, lebten zusammen, aber auf einmal war alles anders.Wir haben uns erstmal getrennt, bzw. ich bin gegangen, weil die Beschimpfungen zu viel wurden. Allerdings konnte ich da noch eine gewissen 'Linie' erkennen, eine Richtung. Nach 2 Monaten Trennung nun lud er mich ins Haus ein, wo er eben mit seiner Mutter lebt. In den 2 Monaten der Trennung hat er sich extrem verändert: er trinkt wieder jeden Abend, fährt sogar zur Tankstelle oder will abends in die Bar. Als wir uns kennen lernten, hatte er gerade 90 Tage alkoholfrei gelebt, war stolz darauf, ist in den Jahren zu den AA Treffen gegangen. Das hat er jetzt alles hin geschmissen. Bei 500 mg Seroqel ist das glaub ich keine gute Idee, aber er hört auf niemanden. Alles was er früher war, ist nun ins Gegenteil umgedreht: Ich bin jetzt die 'Schlampe, die Fotze', und er ist zurück zu alten Bekannten gegangen, mit denen er eigentlich nur noch über Abstand kommunizieren wollte. Er ist extrem charmant, funktioniert also perfekt aber nur an der Oberfläche. Kurz darunter ist er extrem aggressiv und stolz darauf, 'wie er es jetzt mir und der Welt zeigt'. Er wirkt komplett unausgeglichen, inkonsistent. Alles was er sagte, ist 2 Stunden später genau das Gegenteil, auch Dinge die wir schon besprochen haben, die abgehakt wwaren, wo Entschuldigungen beiderseits ausgesprochen wurden - alles wird dann in verdrehter Weise vorgebracht und mir an den Kopf geworfen. Alles an mir ist dann schlecht, mit krassesten Beschimpfungen - z.B. nur weil ich fragte, wie die Zukunft jetzt aussieht, und weil ich sagte, er soll nicht jeden Tag trinken. Er ist extrem beleidigend, aber eben ohne Vorwarnung in seinem Verhalten, Stichwort "charmant'. Er will 100 % kontrollieren, mich klein halten, mich 'fügig' machen, mich qausi komplett kaputt machen, und dann neu definieren. Jeglicher Kommentar von mir wird sofort nieder geschmettert, seine Forderungen an mich sind allerdings unrealistisch hoch. Z.B. hat er am 2 Tag meines Besuches hier (nach extrem charmanten Komplimenten und grossen Reden über unsere Beziehung) direkt Geld von mir verlangt. So kenn ich ihn nicht - er scheint extrem widersprüchlich, aber auch extrem kalkulierend und strategisch zu sein. Es passt nicht zusammen. Es schien ihm dann auch vollkommen egal, dass ich ja noch unsere ehemals gemeinsame Wohnung zahlen muss. Das hat er komplett vergessen - er wohnt ja nun mit der Mutter im Haus zusammen. Meine Frage ist - ist das die Manie, reize ich ihn zu sehr, ist das Verhalten in der Manie normal ? Ist das sein Charakter, der nun durchkommt in der Extremsituation mit der Mutter und dem Tod des Vaters, und seiner Überforderung, seiner Einsamkeit ? Er ist eiskalt, charmant kalkulierend, aggressiv, behandelt mich wie ein Kind, oder wie einen Gegenstand. Er scheint in sein altes Leben zurück gekehrt zu sein - trinkt, findet auf einmal alte Bekanntschaften wieder toll, die er als 'Idioten' abgestempelt hat, lädt diese Leute ins Haus mit der Mutter ein, auf einmal bin ich jetzt in dieser Kategorie der 'Idioten' und soll diese Leute im Haus willkommen heissen, ansonsten sei ich eine 'psychisch kranke Schlampe'. Ich bin sprachlos. Er hat keinerlei Gefühl mehr was normal ist und was nicht. Das charmante scheint nur Strategie zu sein. Ist das Bipolar ? Mir scheint es so, als ob da mehr ist.