Man kennt es ja, wenn andere Leute erfahren, das man an gewissen Krankheiten oder Störungen leidet, worunter auch die BS fällt, werden einem oft Fragen gestellt.
Nun wurde ich neulich gefragt, ob die "bipolare Störung denn gefährlich sei", also gefährlich im Sinne der Gefährdung des Lebens, das man dadurch Schäden oder gar den Tod erleiden könnte. Die Antwort darauf war von mir, das man das so nicht allgemein definieren kann: Wie gross die Gefahr von z.B. einem Suizid in depressiven Phasen ist, hängt massgeblich mit Faktoren wie Therapie, Medikamenten, Unterstützung durch Freunde oder Familie usw. zusammen. Die Gefahr kann ausgeprägt sein von ganz gering oder nicht vorhanden bis hin zum Extrem, das ein Mensch tatsächlich versucht sich selbst das Leben zu nehmen.
Wikipedia wirft mir allerdings aus, 25-50% der an BS erkrankten begehen mind. einen Suizidversuch, 15-30% der Patienten töten sich selbst (die Zahlen stammen aus dem deutschen Wiki-Artikel)
Ich denke, wirklich genaue Statistiken gibt es nicht - vor allem wenn ein Mensch zwar BS hat, aber es nicht diagnostiziert wurde von einem Arzt, geht der Suizid wohl unter anderen Sachen in die Statistik ein. Zudem, gerade bei Menschen die unbehandelt sind und auch keinen Rückkhalt haben durch Familie etc dürften wohl am meisten gefährdet sein überhaupt.
Was ich einfach noch sagen möchte in dem Zusammenhang, ist, wie krass es auf die leichte Schulter genommen wird, das das Risiko so hoch ist, das manche Leute so tun, als wäre es bloss "ein Schnupfen" und man sich "nur nicht so anstellen müsse".
Ich selbst bin heute nicht mehr suizidal; ich habe das vor Jahren überwunden als ich mein Leben umgestellt und meine Hunde geholt habe, die mir einen Sinn geben im Leben.
Ich sehe es einfach oft, das die BS auf die leichte Schulter genommen wird, so getan wird als wäre sie nicht so gefährlich - die Zahlen aus der Statistik sprechen aber eine ganz andere Sprache. Verglichen mit physischen Krankheiten, wenn man ein Risiko von 15-30% hat zu sterben, da sind die Ärzte aber ganz schnell mit Not-Operationen und Therapien da.
Bei der Psychiatrie siehts eher anders aus, da heisst es, du darfst erstmal wochen- oder monatelang auf einen Termin beim Psychiater warten, wo dann etwa die Hälfte der Zeit oft wegen der Medikation draufgeht gerade wenn man neu ist und die Medikamente ausprobieren muss.
Was ich fragen möchte ist, hat euch die BS schonmal an den Abgrund getrieben, das ihr euch das Leben nehmen wolltet? Wie schätzt ihr die "Gefahr" die von der BS ausgeht für das physische Leben, aber auch bezogen auf andere Dinge (Verlust des Arbeitsplatzes; Verlust von Beziehungen usw.) ein?
Meine persönliche Antwort ist eben: Wenn ein Patient gut eingestellt ist mit Therapie und wenn die Medikamente helfen, sinkt das Risiko sehr, sehr stark ab. Wenn ein Patient jedoch unbehandelt jahrelang damit rumläuft und in schwere kritische Depressionen fällt, dann steigt das Risiko zu sterben durch Suizid extrem stark an.
Gruss
Wesker