Wie sehr muss ich lügen?

08. 05. 2020 13:34
Hallo ihr Lieben,

ich bin gerade in einer etwas komplizierten Situation und wollte euch fragen ob ihr vielleicht eine Idee habt, wie ich damit umgehen kann. Letztes Jahr Ende September hatte ich eine schwere manische Psychose und war deswegen auch bis Dezember in der Klinik. Eine Wiedereingliederung in den Job bekam ich aber erst im Februar und sie wurde nach nur zwei Wochen von Seiten meines Arbeitgebers abgebrochen. Seitdem bin ich weiter krankgeschrieben, der Vertrag läuft nächsten Monat aus.
Nachdem ich mich nun gründlich selbst fertig gemacht hab und mal mehr mal weniger depressiv vor mich hingelebt hab, sehe ich mich jetzt langsam wieder dazu in der Lage mich zu bewerben. Dazu brauche ich natürlich ein Arbeitszeugnis und ich schiebe es schon seit einer Ewigkeit vor mir her den Chef deswegen anzuschreiben.
Und hier beginnt jetzt mein eigentliches Problem. Ich hatte überlegt, was mir am liebsten wäre, ihn darum zu bitten mir ein Abschlusszeugnis bis März zu datieren. Dann wäre ich fein raus bei der ganzen Corona-Krise. Im Vorstellungsgespräch könnte ich dann einfach sagen, dass ich den Vertrag auch nicht verlängern wollte, weil ich andere Pläne hatte, was auch stimmt. Zuerst wollte ich in den Libanon und dort einen Sprachkurs machen, dann kam aber Corona. Dann das selbe mit der Ausbildung als Lehrerin für Deutsch als Fremdsprache, abgeblasen.
Es gab jetzt aber auch schon ein paar Leute (darunter auch der Integrationsfachdienst), die mir dazu rieten anzugeben, dass ich noch angestellt bin, was formal ja auch stimmt. Aber gleichzeitig würde das bedeuten, dass ich lügen müsste bis sich die Balken biegen! Da würden garantiert Fragen kommen wie meine Beratungsstelle mit Corona umgeht, die durchaus ins Detail gehen können. Es graut mir jetzt schon davor so zu tun als ob ich länger als ein halbes Jahr dort gearbeitet hätte aber dann noch so krass zu lügen, dass ich da jetzt noch arbeiten würde, ich glaub, das schaff ich nicht.
Dann ist da aber wieder die Frage ob der nächste Arbeitgeber sieht, wie lange ich beim vorigen angestellt war. Eine Information war, dass man es nur am Zeugnis sieht. Ich dachte aber an die Rentenversicherung, wo die das vielleicht nachvollziehen können. Wisst ihr da zufällig etwas?
Und wie ist eure Meinung, kann ich den Chef darum bitten das Zeugnis bis März zu schreiben oder wirkt sich das nochmal negativ aus, weil ich ihn da ja quasi zum Lügen anstifte?
Diese Fragen blockieren mich gerade total bei der Jobsuche, deswegen würde ich mich total über eure Antworten freuen. :)

Alles Liebe,

Lulua
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Wie sehr muss ich lügen?

Lulua 1317 08. 05. 2020 13:34

Re: Wie sehr muss ich lügen?

Sabine-vom-Berg 391 08. 05. 2020 13:49

Re: Wie sehr muss ich lügen?

Lulua 618 09. 05. 2020 11:24

Re: Wie sehr muss ich lügen?

Nil 329 08. 05. 2020 14:27

Re: Wie sehr muss ich lügen?

dino 378 08. 05. 2020 15:48

Re: Wie sehr muss ich lügen?

FLYHIGH 430 08. 05. 2020 16:42



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