Falsche Diagnose - Zeit läuft mir davon

02. 04. 2020 12:48
Hallo liebe Community,

erstmal bin ich froh diese Seite vor ein paar Tagen gefunden zu haben. Eine tolle Idee, sich gegenseitig über all dies austauschen zu können.
Momentan bin ich Anfang 20, habe während meiner Abi-Zeit viel über Persönlichkeitsentwicklung gelesen, Motivationsvideos angeschaut usw. usf. Dort merkte ich erstmals eine längerandauernde "positive" Veränderung, konnte mich gut konzentrieren und nachdem ich in der früheren Schulzeit meist apathisch im Bett rumgelegen bin und nichts von der Schule wissen wollte, habe ich neue Kontakte aufgebaut und mir neue Ziele gesetzt - soweit so gut.
Danach studierte ich 2 Semester, weniger wegen dem Studium, sondern um mich selbst zu finden und mit meiner Musik groß rauszukommen (so dachte ich jedenfalls damals). Dabei kam dann leider auch das Cannabis ins Spiel , oft habe ich mich sehr, sehr, sehr gut gefühlt, viel mit Freunden gemacht, Finanzen und Notwendigkeiten aus den Augen verloren, zu viele Sachen gekauft, Kreativität war da, meist mehrere Melodien im Kopf gehabt, schwierig Sie zu Blatt Papier zu bringen. Irgendwann stand ich dann einfach nur draußen, war voller Erkenntnisse, dachte ich könnte mit diesen Erkenntnissen die Welt verändern, habe Musik gehört und ich wusste zu diesem Zeitpunkt, dass die Musik für mich spielt. Die Sportmotivation war auch sehr hoch, einmal auch 2 oder 3 Nächte durchgemacht, weil ich einfach diese unfassbare Energie verspürte. Freunde meinten schon, ob ich nicht doch auf irgendeiner anderen Droge wäre (aber nein!). Dann kamen natürlich noch die depressiven Phasen dazwischen, trotzdem weiter gekifft, aber mich irgendwann auf den kalten Entzug gestellt. Ging dann allerdings doch nicht alleine, war ein paar Wochen in der Psychatrie (letzten Winter) und da natürlich erstmal die Diagnose "Cannabis-Entzug bekommen".
Leider ist mein Dad Bipolar I und das habe ich denen auch erzählt, u.a. auch was er in seiner Vergangenheit getan hatte. Gesagt dass ich die Diagnose (Bipolar) nicht will, ich wollte von den Ärzten erstmal die Bestätigung dass ich diese Krankheit nicht habe um mich besser zu fühlen.
Im weiteren Verlauf wurde mir dann das oben gesagte klar, ich habe meine Vergangenheit reflektiert und für mich festgestellt dass das alles andere als normal war. (Habe bei den Ärzten auch mit den Schulden untertrieben)
Nur leider habe ich das denen nichtmehr gesagt, sodass ich dann noch eine schicke zweite Diagnose an der Backe hatte/ habe : Gesundheitsangststörung, yeah...

Danach weiter zum Psychiater, leider den Entlassbrief gezeigt. Er vermutet Bipolar II (sagt er...) aber mit meinen 25 mg Queatipin-Tabletten bin ich da dann doch eher "etwas" skeptisch. (Zudem zum Hausarzt gegangen, der hat den Entlassbrief natürlich auch und diagnostiziert mich auf "schwere Depression"(im Überweisungszettel zu einem anderen Psychiater))

Jetzt komme ich ins 2. Semester eines neuen Studiums, das mich mehr interessiert, allerdings bin ich mir sicher, dass das ohne Medi-Einstellung auch nichts wird. Im ersten Semester (Herbst letzten Jahres) hatte ich ein paar Tage lang nicht mal die Notwendigkeit gesehen in die Uni zu gehen ("Alles gut Mama, das weiß ich doch schon alles")

Gerne bin ich hier offen für Ratschläge, wie denn meine weitere Vorgehensweise aussehen sollte. Ich brauche für mich schnellstmöglich eine Lösung. Hatte jmd. auch schonmal solche Probleme? Ist ein Arztwechsel (Hausarzt/Psychiater) sinnig? Wäre natürlich alles eine längerfristige Aktion, so befürchte ich.

Eine weitere Frage wäre bzgl. einer Rechtsschutzversicherung (inkl. Medizinrecht): Momentan habe ich keine, aber wäre es sinnvoll diese abzuschließen, bzw. hat jmd. Erfahrungen damit und wie schwierig wäre das in Anbetracht meiner momentanen Lage?

Auch wenn es bis jetzt vielleicht nicht so klingt, kann ich meinen Zustand als relativ verzweifelt beschreiben, allein wegen meiner Schulden kann ich mir keine Ausbrüche nach oben und wegen dem Studium keine nach unten "erlauben". Mir ist auch klar, dass ich noch relativ jung bin und bis jetzt noch nichts Gravierendes passiert ist (außer den Schulden und habe es mir mit ein paar Freunden verspaßt), dennoch will ich es nicht darauf ankommen lassen.

Bin sehr dankbar für Ratschläge und allen eine (soweit es geht) gesunde und stressfreie Quarantäne.
LG
Teilnehmer1295
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Falsche Diagnose - Zeit läuft mir davon

Teilnehmer1295 1819 02. 04. 2020 12:48

Re: Falsche Diagnose - Zeit läuft mir davon

dino 505 02. 04. 2020 16:24

Re: Falsche Diagnose - Zeit läuft mir davon

kinswoman 620 02. 04. 2020 17:00

Re: Falsche Diagnose - Zeit läuft mir davon

fluuu2 449 04. 04. 2020 13:22

Re: Falsche Diagnose - Zeit läuft mir davon

Teilnehmer1295 528 11. 04. 2020 10:56

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yela 420 11. 04. 2020 19:25

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SearchMyself 445 11. 04. 2020 19:56

Re: Falsche Diagnose - Zeit läuft mir davon

Marlies 438 12. 04. 2020 14:26

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fluuu2 378 17. 04. 2020 10:12

Re: Falsche Diagnose - Zeit läuft mir davon

downtoearthguy 403 17. 04. 2020 13:21

Re: Falsche Diagnose - Zeit läuft mir davon

Reasonable_Doubt 576 19. 04. 2020 18:28



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