Trennung nach 20 Jahren

09. 02. 2020 20:36
Hallo,

seit 20 Jahren lebe ich mit meinem Mann zusammen. Wir haben zusammen drei autistische Kinder, der Jüngste sehr schwierig und aggressiv.
Mein Mann war vor 10 Jahren das erste mal wegen Depressionen stationär. Vor 8 Jahren erneut. Vor 6 Jahren war er ambulant beim Psychiater, der hat ADHS und Depression diagnostiziert. Er durfte keine Schicht mehr arbeiten. Bipolar nicht ganz aufgeschlossen. Mein Mann hatte seine Schulden und Kaufsucht und Gereiztheit nicht erwähnt. Er hätte weitere vier Monate Gefühlstagebuch schreiben sollen und sich wieder vorstellen, dass hat er nie gemacht. Ich wusste von dem Verdacht manisch depressiv, aber ich habe mich leider nie damit beschäftigt. Für mich war manisch ihm geht es gut, depressiv ihm geht es schlecht.
Nun lebten wir mit vielen auf und abs 20 Jahre lang. Immer wieder ist mein Mann in depressiven Phasen abgehauen. Kam aber nach spätestens einer Woche wieder. Nun ging es letztens hat unseren Sohn sehr schlecht. Mein Sohn war im letzten Jahr sehr aggressiv und täglich terror. Ich habe mich im Kampf für meinen Sohn aufgeben und mir ging es immer schlechter. Bin in einer Depression geraten und habe von meinem Mann Rückhalt eingefordert. Er hat eine neue Arbeit angenommen, ist befördert worden und muss wieder drei Schicht arbeiten. Er flüchtete sich immer mehr in sein Hobby laufen. Nichts hat ihm mehr gereicht, immer weiter und höher Eiger 55km dieses Jahr. Er hat immer mehr Veranstaltungen fürs laufen gemacht um die Anerkennung zu bekommen. Ich war immer frisierte mit meinem schwierigen Kindern zuhause. Letztes Jahr hat er eine Frau kennengelernt. Da fingen wieder Lügen an, er hat sich mit ihr heimlich zum laufen getroffen, immer blöde Sprüche übers Fremdgehen, mit mir immer mehr Streit gesucht, auch wuchsen seine Schulden bis 50000€ an.
Wie gesagt ich wusste nicht wie ein bipolarer Mensch sich fühlt. Dementsprechend habe ich mich falsch verhalten und habe ihn oft aufgefordert für mich und die Jungs da zu sein.
Im November ist er wieder einmal abgehauen, nach einer Woche kam er wieder. Wir haben viel geredet, bzw ich habe geredet er hat oft gestritten. Vorwürfe über Belanglosigkeiten oder Dinge die überhaupt nicht stimmen. Trotzdem alledem hatten wir eine super schöne Zeit über Weihnachten und Neujahr. Ich war neu verliebt. Seine Freundin und sein Freund haben ihn immer mehr die Trennung eingeredet. Die wissen nicht mal was von seinen Depressionen.
Wir hatten so viele schöne und intime Momente. Bis mein Mann Anfang Januar zur Arbeit ging. Ich war abends in der Badewanne habe mich auf ihn gefreut, er kam heim. Sagte er ist in der Arbeit umgekippt, beim Arzt auf der liege ist sein Leben an ihm vorbeigezogen. Er liebt mich nicht mehr, ich bin schuld dass es ihm schlecht geht, ich halte ihn an der kurzen Leine, er muss sich verbiegen, ich kontrolliere ihn, muss alles bestimmen, ich habe ihm über die letzten Jahre eingeredet dass er krank ist.
Für mich war es ein Schlag ins Gesicht. Übers Wochenende bin ich zu meiner Mutter, habe es nicht ausgehalten und kann wieder heim. Dann kamen Sprüche, wir hätten eine Chance gehabt wenn ich weg geblieben wäre, so habe ich jede Chance kaputt gemacht. Er war eiskalt, abweisend und Streitsüchtig. Unsere schöne Zeit wäre nur gespielt gewesen. Das glaube ich ihm nicht. Seine Augen haben in diesen schönen Momenten etwas anderes gesprochen.
Nach zwei Wochen Kälte und Theater hat er mir abends erklärt, er fühlt überhaupt nichts mehr. Weder fürs laufen, noch fürs Leben, er existiert nur noch. Im November wollte er sich umringen hat aber nicht geklappt. Wenn er für mich wieder etwas empfinden würde, könnte er nicht mehr weiter leben. Er müsste dann in Klinik und wird seine Arbeit verlieren dass möchte er nicht. Am nächsten Tag hat er gesagt er sucht sich eine Wohnung ohne Verantwortung und Verpflichtung. Er möchte nichts mehr von mir und den Kindern wissen.
Ich war so am Ende dass ich gesagt habe dann soll er gleich gehen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte er immer von einer Pause geredet. Ich habe ihm gesagt er weiß das ich ihn liebe und unsere Beziehung möchte. Er meint das kann er nicht, hat seine Sachen gepackt und ist gegangen.

Ich habe ihn vier Tage in Ruhe gelassen. Und ihn dann angerufen, er war fix und fertig, ich habe ihm gesagt ich gehe wegen meinen Depressionen nun in die Klinik. Er hat nach den Jungs gefragt. Ich dachte jetzt wird es besser. Am nächsten Tag stand er plötzlich im Wohnzimmer, ich total glücklich. Er mich wieder beleidigt und beschimpft, ich habe geweint und gebettelt. Er hat weitere Sachen geholt ist verschwunden. Die Woche darauf kam er und hat den Hund zum laufen geholt. Ich konnte ihn kurz in den Arm neben er war gut Gelaunt. Am nächsten Tag waren wir verabredet zum reden. Er kam wieder eiskalt, er hat komplett mit mir abgeschlossen. Er ist glücklich und hat sein perfektes Leben. Da fing er das erste mal an, Trennung für immer. Ich habe wieder geweint, gebettelt und gefleht. Er ist davon gerannt. Wir hatten eine Woche später gemeinsam einen Termin bei einer Therapeutin, ursprünglich war der Termin wegen unserem Sohn. Sie hat aber dann das Gespräch moderiert und ihm gesagt er muss sich um die Jungs kümmern. Ich war an dem Tag sauer, habe gesagt ich möchte nicht mehr dass er in mein Haus kommt. Die Kinder kann er auch woanders treffen. Wir Haben am Freitag einen Termin ausgemacht für unsere Steuerunterlagen zu suchen. Eigentlich Arbeit von 10 Minuten, er war 2 Stunden bei mir. Hat sich mit mir gut unterhalten über Arbeit und Klinik, dass wir hier so schön wohnen, dass ich aufgeräumt hatte usw. Er hat weitere Sachen gepackt und mitgenommen. Ich habe gesagt er fehlt mir. Er meinte ihm fehlt auch so vieles. Hat mich in den Arm genommen und gesagt lass uns Freunde sein. Und ist gegangen.
Gestern hat er die Jungs zum Essen geholt. Ich wollte ihn nicht sehen und bin deshalb in der Zeit ins Kino. Mein großer hat erzählt er hat viermal nach mir gefragt. Gesagt er hat eine Wohnung gefunden und das es ihm nicht so gut geht.

Nun habe ich heute Geburtstag, er hat mir erst um 18Uhr eine Nachricht geschrieben: wünsche dir ein gesundes Lebensjahr.

Ich habe nicht darauf geantwortet. Ich bin voll im Gefühlschaos, ich möchte so gerne meinen Mann zurück. Wir sind die besten Freunde und glücklich miteinander wenn in guten Phasen, wenn es nicht so stressig ist. Vorallem mit unserem Sohn.

Es ist im Moment ein hin und her. Ich weiß überhaupt nicht mehr wie ich mich verhalten soll um ihn wieder zurück zu bekommen. Er nimmt jede Woche Geld vom Konto was wir nicht haben. Für die Jungs und mich wird es ziemlich eng.
Ich würde so gern aus diesem Alptraum aufwachen.

Wie soll ich mich verhalten um wieder eine Chance zu bekommen? Ihm belanglos schreiben? Ihn ignorieren und ihn aus dem Weg zu gehen? Ich weiß ja nie wie er an dem Tag mir gegenüber tritt. Kaltes Arschloch oder Freund sein.

Ich möchte ihn nicht verlieren. Ich würde ihn so gerne zeigen wie schön unsere guten Zeiten waren und sind. Aber er lässt mich nicht.
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Trennung nach 20 Jahren

Pekin 1849 09. 02. 2020 20:36

Re: Trennung nach 20 Jahren

Heike 564 09. 02. 2020 23:00

Re: Trennung nach 20 Jahren

Pekin 499 10. 02. 2020 08:02

Re: Trennung nach 20 Jahren

Heike 581 10. 02. 2020 10:41

Re: Trennung nach 20 Jahren

petit_coco 752 02. 03. 2020 10:55



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