Ich möchte mich kurz Vorstellen

07. 06. 2019 16:32
Ich bin weiblich. Ü 30. Mutter. Berufstätig. Bipolar mit Diagnose seit 2002. Alleinerziehend.

Soviel zu den grundinformationen.
Meine Diagnose kam nach der Pubertät als das depressive Loch immer schwärzer und schwärzer wurde. Selbstverletzung ein Thema wurde (kein Suizid!!!!! auch nie ein versuch oder Gedanke)
Zuerst wurde auf Depression hin behandelt. Das fruchtete natürlich nicht.

Dann kam ein boooooooom. Ein Hoch. Nur fliegen ist schöner.

Mein (nicht lachen) Gynäkologe(da die Medikation bekannt war). Machte damals den verdacht der Bipolaren Störung laut da ich auf Antidepressiva eingestellt war und völlig untypisches Verhalten an den Tag legte.
Der Gang zum Psychiater, zur einschätzung. der termin war an einem tag, nun sagen wir an dem ich mich echt gut im Griff hatte.
Aussage. Ne mit Ihnen ist alles im Lot. Sie zeigen zwar anzeichen aber keine Signifikanten Marker (Aussage nachdem er beim erzählen immer wieder seine Bücher mit diagnosen gewälzt hatte)

Also Medis abgesetzt.
Die nächste Depression kam und war schlimmer. Angstzustände schnürrten mir die Luft zum atmen ab. Ich war Müde und am Ende konnte aber aus Angst nicht schlafen.
Mein Hausarzt verwies mich an einen anderen Psychiater. Der Prophezeite... Angststörung durch Trauma und Depression.... darauf Medikamente eingestellt. Wenigstens die Angst wurde erträglicher alles andere blieb wie es war.
Meine Freundin hat mich damals an eine Psychologin vermittelt. Nach meinem Gynäkologen die erste die genauso Hellhörig wurde und mir riet die Medikamente Schritt für Schritt abzusetzen.
Es folgt die Periodische hochphase. Ich brauchte ja keine Hilfe mehr. Ging nicht weiter zur Therapie. Häufte schulden an durch vertragsabschlüsse und einkäufe. Konnte mitunter die Miete nicht zahlen.

Das hat mich wachgerüttelt.

Im darauffolgendem Jahr endlich Die Korrekte Diagnose und Selbsthilfe. Die einsicht auch an guten Tagen eine reißleine zu brauchen.
Ich ging regelmäßig zur Therapie. Hatte Glück eine Therapeutin zu haben die wusste das ich periodisch nicht kam.... Doch ich riss mich so gut es ging zusammen und lernte. Ich lernte das kontrolle besser als Kontrollverlust war. Das Organistation und Rythmus besser war als Fliegen ohne Flügel. Das man erst laufen lernen musste bevor man rennen kann.
jahrelang harte arbeit. Schrittchen nach vorn begleitet von Spüngen zurück.

Viel haben wir aufgearbeitet. Viel kocht hoch. Ich habe das Pech das sich meine erinnerungen zum Teil trennen. Ich erinnere mich in sehr manischen Phasen an zb filme und erlebnisse die in der Depression nicht abrufbar sind. was gut ist! einiges könnte ich in kombination kaum ertragen, den auf der suche nach aktzeptanz habe ich über die Jahre jegliche Form von Aufmerksamkeit gesucht.... und bekommen.... einiges hat tiefe körperliche wie seelische narben hinterlassen.
Dann lernte ich den Vater meines sohnes kennen, gerade als es mir nicht ganz so gut ging. Für ihn ein gefundenes fressen denn er ist ein Narzist (dignostieziert 2008) Kurz darauf das gemeinsame Kind. Kurz darauf die Trennung da seine erkrankung ein Familienleben in Kombination unmöglich machte.
Seitdem Sorge ich allein für meinen Jungen. Ein Toller Junge der mir den antrieb gibt an schlechten Tagen aufzustehen. an guten Tagen zu bremsen und weiter Therapeutische hilfe anzunehmen. Denn wenn ich eines ganz und gar nicht möchte. Dann das mein Kind meine Andersartigkeit ausbaden muss. Kind sein ist schwer genung.

Aktuelles.

In letzter Zeit jedoch merke ich wie ins Straucheln gerate. Ich habe zwei ganz ganz tolle Freunde die wissen was los ist. Sich in selbsthilfe Foren melden und auch mit zu Sitzungen kommen. Sie sind meine felsen. Einerseits macht mich das glücklich andererseits könnte ich weinen. weinen weil sie einen teil dieser Last tragen.
In den letzten Monaten beutelt es mich.
Immer wieder steht im Vordergrund, niemand hat etwas wie mich verdient (nicht im positiven sinne) niemand soll sich mit mir belasten. Ich will keinem meinen schmerz zumuten und doch könnte ich schreien weil ich mich so allein gelassen fühle. Ich verhalte mich wie, ein in die ecke gedrängter wolf der einfach nur um sich beisst.
Ich möchte das man mich versteht. Doch dafür müsste ich Personen die mich näher kennenlernen wollen offen alles (soweit zumutbar) erzählen um klaheit zu schaffen.
Das habe ich einige male getan, die reaktion... statt mich zu fragen wie man damit umgehen soll wurde wild gegoogelt... was war das ergebniss... entweder morbide faszination für das "kranke" oder die Menschen verschwanden es war ihnen zu viel.... zu viel ich.

Ich habe damit aufgehört. Bin dazu übergegangen... alles okay, ich komme klar, schlechten menschen geht´s immer gut... zu meinen Standartantworten zu machen.
Obwohl ich doch schon mehrfach an dem Punkt war. Das "ICH" sein nichts schlimmes ist.
Aber das Augenrollen und genervte... oh man was ist mit der schon wieder.... sorgt dafür das ich mich Schäme. Dafür wer und was ich bin. Da können meine zwei besten Freunde noch so oft sagen: Du bist einer der tollsten und liebenswertesten Menschen überhaupt...
Ja das sehe ich wenn ich Abends im Bett liege. Das sehe ich wenn andere genervt sind weil ich zuwendung suche, an Tagen wo ich einfach nur eine Schulter suche und keiner zeit hat weil ich anstrengend bin. dabei möchte ich nur nähe an diesen tagen. sehen das ich nicht so unerträglich bin... stadessen wünsche ich allen die sagen sie machen etwas besseres... viel Spaß und leide still.
Das sehe ich an den Hochgezogenen Augenbrauen, an den tagen wo ich laut und fröhlich bin, wenn mein Hirn auf Hochtouren arbeitet.

Ja ich bin anstrengend! ich fordere Raum in einer simplen Freundschaft! Ich fordere respekt und nähe.
Doch ich gebe. Zeit, denn sie ist so wertvoll. ich mache mir gedanken anderen eine kleine Freude zu machen. Für mich ist es unheimlich angenhem wenn menschen fröhlich sind und glücklich. Ich versuche mit kleinen Aufmerksamkeiten genau das zu erreichen. Man kann mich nachts um 3 anrufen und ich nheme mir zeit! denn es gibt sicher einen grund warum man Nachts um 3 anruft.
Jetzt kommt der Knackpunkt.
Ich hätte das auch gern. So einen Freund. Nicht meine beiden die diese Last schon soooo lange Zeit tragen. Die mit laut sind. Ich möchte ihnen eine Atempause gönnen denn sie haben nichts anderes verdient. Beide haben gerade neue Partner. Sie brauchen Zeit und raum für sich. Doch ich bleibe zurück. Sie werden da sein wenn ich frage. Doch haben sie das verdient? Nein!

Nachwort

Ich gehe hier bewusst nicht weiter auf mein Kind ein. Das heisst weder das er vernachlässigt wird noch unter mir leidet! Ich möchte nur nicht das er hier Thema wird.
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Ich möchte mich kurz Vorstellen

unsteady 1548 07. 06. 2019 16:32

Re: Ich möchte mich kurz Vorstellen

paradies 537 07. 06. 2019 18:21

Re: Ich möchte mich kurz Vorstellen

unsteady 377 08. 06. 2019 09:55

Re: Ich möchte mich kurz Vorstellen

nebulos 481 07. 06. 2019 18:54

Re: Ich möchte mich kurz Vorstellen

unsteady 346 08. 06. 2019 08:43

Re: Ich möchte mich kurz Vorstellen

fahni 421 07. 06. 2019 18:58

Re: Ich möchte mich kurz Vorstellen

unsteady 361 08. 06. 2019 09:47

Re: Ich möchte mich kurz Vorstellen

fahni 360 08. 06. 2019 10:57

Re: Ich möchte mich kurz Vorstellen

unsteady 369 08. 06. 2019 12:26

Re: Ich möchte mich kurz Vorstellen

fahni 613 09. 06. 2019 09:28



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