Ich war sehr lange nicht mehr hier, da sich auch meine Diagnosen verschoben hatten,
bei mir steht Bipolare Störung in zweiter Reihe, da sie mit Lithium gut eingestellt ist und
meine Hauptdiagnose ist komplexe Ptbs, so stand es auch im Rehabericht.
Mein Problem mit Lithium ist Tremor an beiden Händen , der Spiegel liegt so zwischen
0,6 und 0,8. Ich nehme 900 abends, das sind zwei Tabletten; als ich Ende Januar aus der
Reha zurück kam, reduzierte ich das auf 1,5 Tabletten. Ich weiß ganz schön happig.
Die Tabletten lassen sich aber nicht anders teilen.
Die Folgen waren verheerend für mich, es gab nach und nach Tage und Wochen tiefster
Depression mit Suizidgedanken und einer schlimmen Verwahrlosung und immer wieder
Wutanfälle und dann auch einige wenige Tage der Hypomanie, vermute ich, fühlte
mich phantastisch und kreativ und toll und dachte wirklich in diesen Tagen, dafür
lohnt sich alles. Depressionen kamen wieder, ich fing an meine Umwelt zu hassen
und auch meinen Psychotherapeuten, den ich nur noch kritisierte und mich immer
mehr reinsteigerte und schlussendlich auch die Therapie abbrach.
Als es mit den Depressionen gar nicht mehr besser würde, erhöhte ich die Dosis wieder
und es wurde wieder besser .Allerdings war mein Therapeut nicht mehr bereit,
mit mir weiterzuarbeiten. Das ist für mich das Allerschlimmste überhaupt. Was würde
ich dafür tun das rückgängig zu machen, ich habe das für mich Wertvollste verloren,
das war meine Therapie und mein Therapeut.
Was ist meine Frage? Warum setzt jemand seine gut funktionierende Phasenprophylaxe ab
Oder reduziert? Ich wollte wieder was fühlen, mich lebendig fühlen und kreativ sein und
vor allem den Tremor loswerden/verringern, der übrigens auch bei Reduktion nicht
weniger wurde. Das habe ich jetzt davon.