Liebe Foris,
nun ist es soweit, eine besondere Zahl an Jahren, die ich hier teilnehme ist heute erreicht. 7 - weil sieben eine Glückszahl ist.
Für mich ist der Zeitpunkt insofern gut, dass ich den stationären Aufenthalt gut hinter mich gelassen und die Tagesklinik nun auch zur Hälfte geschafft ist.
Geschafft sage ich insofern, weil ich in einer Gruppe mit überwiegend Depressiven bin - weil es dort keine Gruppe für Bipolare gibt- weil ich also genau wie auf der geschlossenen irgendwie "anders" bin.
Zumindest meine Vorgeschichte ist sicher anders als die der anderen, die keinen stationären Aufenthalt zuvor hatten, die auch keine manischen Phasen kennen.
Ich bin diesem August fast ungebremst in die Manie gerauscht - wobei nicht so ganz ungebremst. Ich hatte von vorneherein erhöhte anti-manische Medikation - ohne diese wäre das Erreichen des "Endpunktes" (von "ich schaffe das zu Hause" ) sicher eher erreicht worden. So bin ich noch gute 2 Wochen mit der Manie rumgelaufen, jeden Morgen schwimmen gewesen, um die furchtbare Spannung abzubaun - klappt ja auch, abends an den Fluss und dort Qi Gong gemacht - alles was mich entspannen konnte habe ich genutzt und tatsächlich, selbst hochmanisch noch immer wieder entspannte Momente am Tag erlebt.
Bis zum 15.08. Da war es des Guten Zuviel- und am frühen Abend rief ich die Feuerwehr. Die Schlafstörungen waren stetig schlimmer geworden und der Leidensdruck wuchs und wuchs. Dem Feuerwehrmann konnte ich ganz gut erklären worum es ging und er schlug mir dann diese gerontopsychiatrische Abteilung des xxx Krankenhauses vor- was mir sofort sympathisch vorkam, weil dort keine Wilden, mal zwischendrin fixierten Jüngeren rumliefen.Geronto…. das hörte sich gut an und ich entschloss mich sehr schnell mitzufahren.
Auf der Aufnahme hatte ich das Glück, sofort einem Arzt zugeteilt zu werden - so dass es nun seinen Lauf nahm.
Ich hatte nichts dabei außer Geld und Handy - mein Freund brachte mir am nächsten Tag meine Kleidung etc. Und dann kam er jeden Tag zu Besuch, mit immer neuen Dingen die ich nötig hatte und nach einer Woche begann auch er in seine Krise abzuwandern. Puh
Von da an sahen wir uns nicht mehr, und auch das telefonieren musste ich sehr einschränken.
Manche erinnern sich noch an SEINE Krise im letzten Jahr und wie schwer ich es hatte mich abzugrenzen und auf mich aufzupassen.
Da hatte ich es in diesem Fall weitaus leichter, weil ich mich mit Hinweis auf meine Genesung sehr gut abgrenzen konnte und es sehr leicht schaffte ihm dies auch erklärbar zu machen. Aber ich hatte den Baum des vergangenen Jahres noch gut in Erinnerung und handelte dementsprechend.
Nun sind wir beide auf einem sehr guten Weg, unter der Woche telefonieren wir und am Wochenende bekochen wir uns gegenseitig. Der Kontakt ist inzwischen gut möglich und unsere gemeinsame Freundin hat sich sehr viel um ihn gekümmert. statt meiner....
Warum dieser Baum?
In 7 Jahren hat sich einiges bei mir getan. Ich bin in Psychotherapie und lerne immerfort. die Beiträge im Forum - lesend von anderen, schreibend und im Austausch - brachten und bringen mir sehr viel. Ich bin stolz, zu diesem Forum zu gehören, das in diesem Jahr ausgezeichnet wurde, denn ich fühle mich als Teil davon. Wir alle sind eine große Gemeinschaft der Selbsthilfe, ob als Betroffene oder Angehörige. Als ich jetzt aus der KLinik kam dachte ich drüber nach hier aufzuhören. so ein Schmarrn. ich bin und bleibe dabei -
also auf die nächsten 7 Jahre!
Liebe Grüße vor allem an alle diejenigen -ohne deren hilfreichen Posts ich auch nicht so weit gekommen wäre - insbesondere mit manchen Themen....
Ich danke euch von Herzen
Irma
W 63 J., BiPo1 seit unfassbar vielen Jahren
Lasse das Verhalten anderer
nicht
deinen inneren Frieden stören
