Hallo,
ich bin sehr verzweifelt, da ich mit einem wahrscheinlich manisch depressivem Mann zusammen bin.
Anfang 2001 schlich sich bei ihm eine Depression mittelschweren Grades ein. im Sommer war er dann für 2 Monate in einer Klinik und hat neben Antidepressiva auch eine verhaltenstherapeutische Behandlung bekommen.
Im September ist mein Mann nach Hause gekommen und auch sofort wieder zur Arbeit gegangen. Der Oktober verlief relativ ruhig, allerdings zeichnete sich schon ab, daß ich nicht mehr an ihn herankam. Bei geringsten Konflikten hat er mich verbal einfach niedergebügelt und einen Termin 1X wöchentlich für Gespräche einberaumt. Da hat er dann mehr oder weniger als Schriftführer fungiert und alles mitgeschrieben.
Anfang November hat er dann (ohne ärztliche Begleitung) sein Medikament ausgeschlichen. Er hat wieder angefangen (im normalen Rahmen) Alkohol zu trinken und ist irgendwie überdreht. Er sprühte vor Ideen und war sehr redseelig.
Im Job hielt er die anderen für unfähig und wußte alles besser. Bei Diskussionen über Lappalien war er sehr gereizt, wenn andere anderer Meinung waren. Das Geld hat er nur so zum Fenster rausgeschleudert.
Anfangs habe ich versucht gegenan zu gehen und auf Vernunftsebene zu erklären was schiefläuft. Das hat meinen Mann aber nur noch mehr gereizt. Freunde oder Verwandte, die im offensichtlich raten wollten, wurden schroff abgewiesen. Bei einigen Gesprächen hat er allerdings einfach den Inhalt zu seinen Gunsten verdreht.
Er hat angefangen Zigarren und Zigarillos zu paffen und sich insgesamt sehr weltmännisch verhalten. Weiterhin wurde viel Geld ausgegeben.
Ich habe in der Klinik um Rat gefragt, und den Hinweis bekommen, daß mein Mann wahrscheinlich hypomanisch oder manisch sei und zum Arzt müsse. Als ich ihm das verklickern wollte ist er ausgerastet und hat überall verbreitet, daß ich jetzt sehr krank sei und psychologische Hilfe bräuchte. Wenn ich nicht so einen guten Freundeskreis hätte, wäre ich wahrscheinlich schon durchgedreht.
Wir sind nicht nur ein Paar - wir haben 3 kleine Kinder und das macht die Lage noch schwieriger. Ein positiver Punkt ist, daß er sich den Kindern gegenüber zum Glück bisher korrekt und gut verhalten hat.
Ich habe es geschafft aus unserem Gemeinschaftskonto rauszukommen, so daß ich für die Schulden nicht mit haften muß. Mein Vorschlag vorübergehend auseinanderzuziehen wurde von ihm abgelehnt. Jetzt haben wir eine Wand gezogen und jeder hat sein Zimmer. Zur Weihnachtszeit habe ich einfach nichts mehr gesagt und nicht widersprochen - dadurch hat mein Mann sich etwas beruhigt. Zur Zeit ist mein Mann im Skiurlaub und dort wahrscheinlich auf Höhenflug.
Ich war derzeit bei einer sozialpsychiatrischen Ambulanz und habe den Rat bekommen irgendwie meinen Mann zu einem gemeinsamen Gespräch dort zu gewinnen, was wohl sehr schwierig wird.
Wer steckt in einer ähnlichen Lage und kann mir raten, was ich tun kann ?

Eigentlich möchte ich die Familie erhalten, aber ich frage mich, wie lange ich noch durchhhalte !

Eure

Feli