Selbsthilfeforum www.bipolar-forum.de
Für den Erfahrungsaustausch über Bipolare Störungen (manisch-depressive Erkrankungen)
Dienstleistung der Deutschen Gesellschaft für Bipolare Störungen e.V. (DGBS) Verein für bipolar Erfahrene, Angehörige, Fachleute
Was müsste anders sein, um Angstfrei, bzw. unaufgeregt, zu den Ämtern, speziell Jobcenter gehen zu können?
06. 05. 2016 12:49
|
Registrierungsdatum: 15 Jahre zuvor
Beiträge: 8.506
|
Hallo,
heute wieder einen Termin beim Jobcenter gehabt. Auf dem Weg dahin führte ich, wie fast immer, im Kopf schon einen Argumentationsgefecht mit einem erdachten Jobcenter-Angestellten. Wahrscheinlich würde man bei mir als Bluthochdruck-Kanditaten an der Tür zum Jobcenter einen recht hohen Wert messen und dies, bevor ich noch irgendeinen Menschen darin begegnet bin.
Das Problem beginnt schon zu hause, wenn ich vor diesen Formularen sitze, die mir beim blossen Anblick schon Emotionen hochspülen. Ich habe bereits eine solche Aversion gegen diese Formulare und dies schon seit Jahren, dass ich jedes Mal ne halbe Krise kriege, wenn ich sie nur sehe.
Obwohl ich oftmals Glück habe und meine Anliegen meistens ohne viel Gerede angenommen werden, baue ich jedes Mal einen ganzen gedachten Feldzug gegen den Ämterwahnsinn auf! Es ging heute auch problemlos, zumindest die Abgabe der Anträge, ob sie mir stattgegeben werden, ist ja noch eine andere Sache.
Ich möchte es mal schaffen, völlig entspannt dort hin zu gehen und auch die Formulare entspannt betrachten zu können. Vielleicht haben dieses Problem viele, auch viele vermeintlich "Gesunde". Aber ich frage mich, ob Menschen mit psychischer Problematiken, dies nochmal mehr haben, als Andere?
Viele Grüße Heike
------------------ Signatur --------------------------
Ich bin ein Mensch mit vielen Farben und Facetten zeitweise unterbrochen durch unipolar depressiven Phasen, im MD-Forum schon seit 2002 vertreten.
"Recovery zielt nicht auf ein Endprodukt oder ein Resultat. Es bedeutet nicht, dass man ›geheilt‹ oder einfach stabil ist. Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können" (Patricia Deegan 1996).
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 06.05.16 12:53.
|
|