Verhaltenstipps erbeten

22. 05. 2015 17:46
Hallo Forengemeinde!

Ich bin neu hier und im Zuge meiner Recherchen auf dieses Forum gestoßen.
Mein Name ist Sandra, ich bin 42 Jahre alt und habe seit gut zwei Jahren einen Partner, von dem ich vermute, dass er bipolar ist.
Nein - er ist nicht diagnostiziert und warum ich diese Vermutung habe, erklärt sich vielleicht aus der Geschichte:

Als wir uns kennenlernten, zogen wir recht schnell zusammen (wir wohnten vorher gut 400km auseinander). Das ging etwa ein halbes Jahr,
dann zog ich wieder zurück. Ich weiß noch, wie ich damals zu einer Freundin sagte: "Ich halte das nicht aus. Mit diesem Mann zusammenzuleben ist wie ein Tanz auf dem Vulkan."

Er lebt sehr zurückgezogen. Hat 2,3 "Freunde", so gut wie keinen Kontakt zu seiner Familie und ansonsten nur seine Arbeitskollegen.
Gesellschaftliche Anlässe sind ihm ein Gräuel. Das war mir erstmal ganz recht, denn ich selbst bin Autistin mit leichtem Asperger-Syndrom und deshalb auch eher introvertiert und Menschenscheu.
Dann fielen mir die Phasen auf. Sie wechseln sich sehr häufig ab. Mal ist er für gut eine Woche gut drauf, voller Tatendrang und Ideen und übermotiviert. Er nimmt sich tausend Sachen vor, die er dann auch anfängt, bis die andere Phase eintritt, in der alles liegen bleibt, er sich zu nichts mehr aufraffen kann, traurig und voller Selbstzweifel ist und sich völlig zurückzieht. Das geht ganz plötzlich. Gestern noch mussten unbedingt Rahmen gekauft werden, um Bilder aufzuhängen und heute liegen sie unbeachtet auf dem Boden und er verschanzt sich vor seinen Computer oder im Bett. In diesen Phasen kommen dann auch häufig heftige Wutausbrüche vor.
Anfangs suchte ich die Schuld bei mir. Er war zuvor zehn Jahre Single und vielleicht kam er mit der Nähe nicht klar, vielleicht war ich ihm zu "anstrengend"... Aber nachdem ich wieder ausgezogen war, kamen mit daran Zweifel und je mehr ich über Bipolarität lese, desto überzeugter bin ich, dass es ihn betrifft. Es gibt auch noch andere Anzeichen aber die sind für meine Fragen erstmal nicht relevant.

Ich liebe diesen Mann von ganzem Herzen und die Fernbeziehung, die wir momentan führen soll kein Dauerzustand bleiben weshalb ich nun anfange, nach Lösungen zu suchen.
Zuerst mal möchte ich ihn natürlich auf meine Vermutung ansprechen und versuchen, ihn zu einem Arzt zu bekommen, um das abklären zu lassen. Aber wie stelle ich das an? Er wird sicher erstmal alles von sich weisen. Vielleicht kann mir da jemand einen Rat geben.
Außerdem ist das größte Problem für mich diese Wut, die plötzlich und für mich unvorhergesehen in ihm aufflammt. Er wird dann sehr aggressiv, unfair und verletzend. Er kann dann da auch nicht raus - will mit mir "reden", was bedeutet, dass Vorwürfe auf mich einprasseln und jeder Rechtfertigungsversuch nur Öl in's Feuer ist. Ich hätte auch hier gerne Rat, wie ich mich in einer solchen Situation verhalten kann, um es nicht noch weiter zu schüren, sondern zu entschärfen.

Entschuldigt den Roman aber ich musste das mal loswerden und danke im voraus für Tipps und Anregungen.
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Verhaltenstipps erbeten

Tulip 1138 22. 05. 2015 17:46

Re: Verhaltenstipps erbeten

blended73 415 23. 05. 2015 13:41

Re: Verhaltenstipps erbeten

Tulip 347 23. 05. 2015 18:30

Re: Verhaltenstipps erbeten

blauäugige 350 23. 05. 2015 15:45

Re: Verhaltenstipps erbeten

blauäugige 352 23. 05. 2015 15:57

Re: Verhaltenstipps erbeten

Tulip 411 23. 05. 2015 18:43

Re: Verhaltenstipps erbeten

Tulip 376 24. 05. 2015 19:03



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