Hallo,

gestern abend hatte ich ein Telefonat mit einer Freundin,

Wir und 3 andere Freundinnen kennen uns 20 Jahre und
gestern fand wieder unser gemeinsames Treffen statt, jeder kocht
dann mal etwas schönes und es sind gemütliche Stunden und intensive
Gepräche.
Darüber hinaus haben wir viele schöne Dinge unternommen
Jeder kennt den Werdegang einer jeden, seine persönlichen Probleme,
man geht emphatisch mit dem anderen um, kümmert sich, wenn man merkt,
daß es dem anderen nicht gut geht usw.

Kurz: ich sehe es als Geschenk und bin glücklich, solche liebenswerten
Freundinnen haben zu dürfen, eigentlich gibt es keinen Grund, mich zurück-
zuziehen.

Seit einiger Zeit machen sie sich wohl grosse Sorgen um mich, weil ich
jeden Termin absage, sie wissen um meine Krankheit und ich bräuchte eigentlich
keine Scheu zu haben, mich mit ihnen zu treffen.

Ich weiss selber, daß ich mein soziales Umfeld immer mehr vernachlässige
und mich in mein Schneckenhaus zurückziehe, das mir Sicherheit und Geborgen-
heit gibt, dabei fühle ich mich wohl so.

Gestern aber sprach eine von meinen Freundinnen Tacheles mit mir.
Sie meinte, wenn ich mich weiterhin so verhalte, wäre es kein Wunder, wenn ich
mittlerweile an immer stärkeren kognitiven Problemen und Ängsten leiden würde,
alleine schon deshalb, weil ich mich allen "gesunden" Reizen verschliesse,
die vertrauensvolle soziale Kontakte mit sich bringen. Reizüberflutung allerdings
nicht, das würde sie verstehen, wenn ich mich da entziehe.

Das weiss ich alles selber, trotzdem schaffe ich nicht mehr den Schritt nach
draussen, egal wer es ist, ich sage kurzfristig ab,
Selbst körperliche Symtome stellen sich kurz vorher ein, extreme Müdigkeit bis
hin zur Erschöpfung, Herzrasen, das Gefühl ein Treffen kaum zu überstehen,
warum auch immer.

Auch mit Absprachen, meine Kinder zu besuchen, geht es mir so.
Ich hab schon öfter hier im Forum darüber berichtet.

Diese Gefühle werden immer stärker und ich kanns nicht nachvollziehen.
Sie kannten mich alle noch als einen sehr offenen, spontanen und kontaktfreudigen
Menschen, zumindest in guten Phasen.

Ich leide selber darunter und habe schon überlegt, ob ich im Laufe der Zeit eine soziale
Phobie entwickelt habe und mir deren gar nicht so bewusst war.
Ich werde mal mit meiner Therapeutin darüber sprechen.

Mehr weiss ich momentan auch nicht, aber es muss was passieren, das
merk ich selber.

Nur was ? wenn es so einfach wäre.

Viele Grüsse
mexx 63 w

Betroffene Bipo 2

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Niemand braucht so bitternötig ein Lächeln
wie derjenige,
der für andere keins mehr übrig hat.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 19.05.15 12:11.