Hallo,

ich war heute bei der Filmvorführung "Himmel und mehr - Dorothea Buck auf der Spur" und anschließend stand uns die 94 jährige Dorothea Buck noch für Fragen zur Verfügung.

Es war beeindruckend. In dem Film erzählt sie von ihren 5 Psychosen und ihren Erlebnissen mit den Klinikaufenthalten. Durch die NS-Zeit ist sie Zwangssterilisiert worden, durfte nicht heiraten, konnte keinen Beruf mehr ausüben, nur noch als Freischaffende tätig sein. Insulinschocks, Dauerbäder, in kalte Tücher gewickelt ohne dass mit den Betroffenen überhaupt gesprochen wurde, waren die damaligen Behandlungsmethoden. Das sie knapp der Euthanasie entkommen war, erfuhr sie erst viel später. Auch ihre Schwester kommt zu Wort und erzählt ihre Sicht als Angehörige.

Frau Buck ist geistig absolut fit. Sie setzt sich für eine humanere Psychiatrie ein, vor allem, dass mehr mit den Betroffenen gesprochen wird. Sie und Thomas Bock haben ungefähr vor 20 Jahren die Psychoseseminare gegründet. Durch den trialogischen Ansatz soll ein besseres gegenseitiges Verstehen aufgebaut werden.

Wer die Möglichkeit hat, den Film zu sehen, der sollte es sich nicht nehmen lassen.

Viele Grüße Heike

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Ich bin ein Mensch mit vielen Farben und Facetten zeitweise unterbrochen durch unipolar depressiven Phasen, im MD-Forum schon seit 2002 vertreten.

"Recovery zielt nicht auf ein Endprodukt oder ein Resultat. Es bedeutet nicht, dass man ›geheilt‹ oder einfach stabil ist. Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können" (Patricia Deegan 1996).