Hallo!

Ich bin 22 Jahre alt und mein Vater durchlebt gerade seine erste manische Phase. Mir, meiner Mutter und meiner kleinen 13 jährigen Schwester geht es dabei nicht so gut. Ich hab den Vorteil, daß ich nicht mehr zu Hause wohne und so alles nur von der Ferne mitbekomme.

Bei meiner Geburt hatte mein Vater zum 1. mal einen schizophrenen Schub. Später hab ich dann 2 mal so eine Phase miterlebt. Die Abstände dazwischen betrugen gottseidank immer ein paar Jahre. Es war nicht leicht einen Vater vor sich zu haben, der nicht mehr er selbst war. Ständig Angst zu haben, daß ihm etwas passiert.
Vor ca. 1 Monat dann kam diese Angst wieder auf. Wir erkannten, daß es seit dem Sommer schon immer aktiver geworden ist und bemerkten, daß er zu rauchen begonnen hatte (dabei hat er vor 13. Jahren das Rauchen aufgehört). Das kam uns verdächtig vor. Doch anstelle des erwarteten schizophrenen Schubsging es ihm immer "besser". So richtig begann es an einem Tag, an dem er sich übermässig ergärte und über sämtliche Verwandten übelst schimpfte. Da dachten wir, daß es nun so richtig beginnen würde doch da kam die Überraschung am darauffolgenen Tag: Es ging ihm wieder gut und er war sehr gut drauf. Er erklärte uns er hätte eine ganz besondere Energie, die in ihm am Tage meiner Geburt aufgestiegen ist und bis jetzt anscheinend geschlummert hat. Von da an schlief er nur mehr ein paar Stunden in der Nacht und ging jeden Tag fort. Das Rauchen hat sich auch zunehmend verstärkt. Meiner Mutter ist das alles dann schon zu viel geworden. Ein paar Tage hat sie dann schon Medikamente genommen. Schließlich haben die beiden sich entschlossen, daß es besser ist wenn mein Vater aus der Wohnung auszieht. Sie haben auch ihr Konto getrennt und mein Vater hat seinen Hauptwohnsitz mittlerweile glaube ich auch schon verlegt. Mit dem Geld wird er auch immer freizügiger und meine Angst steigt von Tag zu Tag. Nun ist in 3 tagen auch noch Weihnachten. Wir werden trotz der seltsamen Situation zusammen feiern. Wir können ihn ja nicht ganz im Stich lassen. Ich darf noch gar nicht dran denken - Was wird das wohl für ein Weihnachten werden?

Teils bin ich richtig wütend auf ihn und dann wieder extrem traurig. Ich kann nur beten, daß er keinen Blödsinn macht und hoffen, daß diese Phase bald ein Ende hat.

Ich fühl mich soooooo hilflos, Eva