Hallo an alle,
in letzter Zeit ist mir in diesem Forum aufgefallen, dass hier in diesem Forum die Frage gestellt haben, ob sich für einen MDler je etwas ändern wird.
Für mich hat MD auch etwas mit Religion zu tun. Ich betrachte die Religion nicht als einen Weg, die Welt zu verstehen, sondern vielmehr als einen Weg zu lernen, die Mitte zu finden und mit sich selbst im Einklang zu leben. Aber dafür braucht es Geduld, Geduld und nochmals Geduld.
In der Bibel wird von Abraham erzählt, der seine Frau Sara sehr liebt, die jedoch glaubt, keine Kinder bekommen zu können. Ich finde, das passt das sehr gut zur Situation eines Bipos. Ein Kind bekommen könnte hier u.a. für "einen Sinn im Leben finden" stehen. Gott verspricht dem Abraham und seiner Frau Sara immer wieder, dass sie noch ein Kind bekommen werden. Aber da sie beide schon alt sind, können sie es nicht glauben und zweifeln. Und weil sie so sehr zweifeln, pfuschen sie dem lieben Gott ins Handwerk und sorgen selbst für Nachwuchs, indem Abraham Saras Dienerin Hagar schwängert. Aber das ist kein Kind der Liebe.
Das steht für mich dafür, dass man unbedingt etwas an sich ändern will, den Dingen nicht ihren freien Lauf lässt, sondern ungeduldig etwas "nachhilft". Damit akzeptiert man sich aber nicht so wie man ist, sondern man will unbedingt, dass etwas anders ist, und man verkrampft. Mit Liebe hat das dann wenig zu tun.
Und dann wird Sara doch noch schwanger. Abraham schickt nun die Dienerin und den nicht standesgemäßen Sohn in die Wüste. Das tut er meiner Meinung nach aber nicht, weil er ein widerlicher Patriarch ist, der einfach Frauen schwängert und sie dann verstößt, sondern damit WIR etwas zum Nachdenken haben und erkennen können, wie sehr Gott uns liebt ;-) Also, die Dienerin Hagar ist mit ihrem Sohn Ismael in der Wüste unterwegs und beide drohen zu verdursten. Aber auch ihnen hilft Gott. Obwohl Ismael eigentlich gegen den Willen Gottes gezeugt wurde, lässt Gott ihn nicht fallen.
Na ja und was Abraham betrifft, auf ihn wartet ja noch eine Prüfung ...
Hoffentlich haltet ihr mich jetzt nicht für eine durchgeknallte Sektiererin. Ich bin keine die frömmelt und gehe nie zur Kirche. Aber ich glaube an Gott und in den Geschichten der Bibel erkenne ich immer wieder Parallelen zu meinem Gefühlsleben.
Liebe Grüße,
Ceily
