mit Aussagen zur uni- und bipolaren Depression, dem Statement, dass
die Unterscheidung zwischen psychisch und somatisch überholt ist,
Diagnosen ein Hindernis für die Kausalforschung darstellen und Depressionen
aus Wechselwirkungen von genetischen und Umwelteinflüssen resultieren.
Fazit für die Praxis:
"Unter den jetzt gültigen Depressionsdiagnosen werden Patienten zusammengefasst,
die hinsichtlich der Kausalmechanismen uneinheitlich sind. Daher haben Diagnosen
für die Therapiewahl, klinische Prognose und Ursachenforschung nur begrenzten Wert.
In Zukunft wird sich die Pharmakotherapie depressiver Syndrome mehr an Gentests
und Biomarkern, dagegen weniger an psychopathologischen Befunden orientieren.
Die Unterschiede molekularer und systemischer Vorgänge, die zur Depression führen
können, erfordern Behandlungsstrategien, die spezifisch auf den jeweiligen krankheits-
verursachenden Mechanismus des einzelnen Patienten gerichtet sind. Erst wenn
die Integration neurowissenschaftlicher Erkenntnisse in den diagnostischen Prozess
erfolgt ist und wir die unterschiedlichen pharmakologischen Wirkmechanismen
bestehender und neu entwickelter Antidepressiva verstanden haben, können wir die
Ergebnisqualität der Depressionstherapie verbessern."
2. Abschließend noch zu den Musterseiten mit sehr guten Abbildungen aus dem Buch-
Kapitel Affektive Störungen von