Fragen von Angehörigen:
Ist ein phasenfreies Leben möglich?
Müssen Betroffene dazu ihr Leben lang Medikamente nehmen?
Was ist sonst noch nötig für Stabilität, was kann ich, was kann die Familie dafür tun?
Ja, es ist definitiv möglich! Es ist sogar in den meisten Fällen gut möglich. Aber bis dahin ist es ein langer Weg, der bei der unbedingt notwendigen Krankheitseinsicht des Betroffenen anfängt, über die Suche nach dem richtigen Arzt/Therapeuten/Medikament geht und bei einem verantwortungsvollen Umgang mit dem stets vorhandenen Risiko erneuter Krankheitsphasen endet.
In vielen Fällen ist es sinnvoll, nicht mehr auf das (die) stabilisierend wirkende(n) Medikament(e) zu verzichten. Einige Betroffene wählen aber auch einen Weg ohne medikamentöse Therapie – dieser ist oftmals steiniger.
Sie als Familie können den Betroffenen bzw. den Gesundungsprozess dadurch unterstützen, dass Sie sich mit-informieren, dass Sie Anteil nehmen an der Krankheitsbewältigung, z.B. den Betroffenen zu gemeinsamen Arztbesuchen begleiten (sofern erwünscht), dass Sie dem Betroffenen eine Stütze sind, wenn er sie braucht und ihn aber trotzdem in seiner Autonomie respektieren, und nicht zuletzt dadurch, dass Sie sich selbst nicht verausgaben und stets einen wachsamen Blick auf die eigenen Ressourcen haben – denn Sie können nur Kraft weitergeben, die Sie selbst haben.