Vielen Dank über die Informationen der bipolaren Störung.
Die hätte ich gerne gehabt, als mein Mann vor zwei Jahren nach einer Psychose mit der Diagnose bipolare Störung aus der Psychatrie entlassen wurde. Das, was ich heute über die Krankheit weiß, habe ich mir in mühsamen, kleinen Puzzleteilen erarbeiten müssen.
Ich habe Kontakt zu seiner Therapeutin gesucht, um mit ihr und meinem Mann zusammen Verhaltensweisen zu erarbeiten, die ein einigermaßen " harmonisches " Familienleben möglich machen.
Als ich sie zusammen mit meinem Mann aufsuchte und ihr das Verhalten meinen Mannes zu Hause schilderte, stritt dieser alles ab. Sie bestärkte ihn zusätzlich noch, indem sie mir immer wieder sagte, und das auf einer ziemlich emotionalen Ebene, " haben sie nicht gehört, was ihr Mann gesagt hat? Sie haben hier gar nichts wahrzunehmen und sie müssen doch wissen, wenn man jemanden immer wieder herunter macht, fühlt dieser sich nicht besser."
Ich habe meinen Mann nicht herunter gemacht, ich habe unsere familiäre Situation objektiv geschildert. Vollkommen entwertet verließ ich ihre Praxis.
Ich weiß auch, dass mein Mann ihr Situationen darstellte, die sich zu Hause anders abgespielt hatten. Er verdrehte alles so, dass er immer gut da stand, und wir anderen die Schuld hatten ( ich und/oder sein Sohn ).
Die Therapeutin hat nicht ein einziges Mal Kontakt zu mir aufgenommem und gefragt, wie es so läuft und wie uns geht.
Ich habe sie öfter mal angerufen, habe sie um Hilfe gebeten und wurde jedesmal von ihr abgebügelt.
Mit dem Neurologen meines Mannes habe ich ähnliche Erfahrungen gemacht.
Als ich meinen Mann zu einem Termin bei ihm begleitete, erzählte er mir, dass er sich freue, wie stabil er meinen Mann erlebe. Ich entgegnete ihm, dass ich mindestens vier hypomanische bzw. manische Phasen bei meinem Mann beobachtet hätte, und dass das letzte Ehejahr die Hölle für mich war. Er schrieb die Daten zwar in seine Kartei, beließ es dann aber dabei. Mit dem Hinweis, er wäre nicht für Eheprobleme zuständig, entließ er uns.
Mein Mann weiß bis heute nicht, was für eine Erkrankung die bipolare Störung ist, weiß nicht, wann es angebracht ist, seine Bedarfsmedikamentation zu nehmen und hat auch keine Psychoedukation gemacht.
Bei diesen Erfahrungen frage ich mich, wozu sind Therapeuten und Neurologen ( ist nicht verallgemeinert ) gut. Überall steht geschrieben, das es wichtig ist, dass die Familie bzw. der Partner mit in die Behandlung einbezogen werden sollte, damit diese erfolgreich ist. Vielleicht haben wir nur Pech gehabt.
In der letzten manischen Phase mit psychotischen Anteilen ist mein Mann ausgezogen, er hat unsere Konten abgeräumt, Frauengeschichten waren oder sind am Laufen und der Gerichtstermin wegen Zahlung auf Unterhalt steht an. Eine ganze Familie ist zerstört, und das mit professioneller Hilfe.