Eine Psychotherapiesitzung dauert 50 Minuten und wird in der Regel mit der Krankenkasse abgerechnet.
Anerkannte Psychotherapieverfahren, die von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen werden sind:
Verhaltenstherapie,
Psychoanalyse und
tiefenpsychologisch orientierte Psychotherapie.
Die Wirksamkeit von
Kognitiver Verhaltenstherapie bei Bipolaren Störungen konnte in vielen Studien gezeigt werden. Außer- dem wurde auch die Wirksamkeit von Familientherapie, Psychoedukation sowie Sozialer Rhythmustherapie wissenschaftlich nachgewiesen. Viele Therapeuten, die sich auf Bipolare Störungen spezialisiert haben, integrieren deshalb die Familie bzw. wichtige Vertrauenspersonen und achten gezielt auf einen regelmäßigen Lebensrhythmus. Häufig sind also alle wichtigen Elemente in einer Verhaltenstherapie integriert.
Bei einer
Psychoanalyse findet in der Regel keine Psychoedukation statt. Der Patient soll frei assoziieren, also alles sagen, was ihm gerade durch den Kopf geht. (Im klassischen Setting liegt er auf der Couch, das wird aber auch anders gehandhabt, wichtig ist die entspannte Situation). Der Therapeut hört zu und deutet das Erzählte zu einem günstigen Zeitpunkt. Ziel ist es hier, unbewusste Gedächtnisinhalte wieder bewusst zu machen. Es ist ein sogenanntes „aufdeckendes Verfahren“.
Bei der Psychoanalyse ist die Gefahr groß, dass Dinge ans Licht kommen, die zu einer neuen Episode führen, da dies meist mit psychischem Stress verbunden ist. Psychoanalytiker, die sich mit der Bipolaren Störung befassen und sehr erfahren sind, können diese Probleme unter Umständen eindämmen.
Bei einer
tiefenpsychologisch orientierten Psychotherapie steht die Beziehung zu anderen Menschen bzw. die Therapeut-Patient-Beziehung im Mittelpunkt. Daher eignet sich dieses Verfahren besonders für Patienten, bei denen eine Persönlichkeits- störung oder –akzentuierung im Vordergrund steht. Die narzisstische, histrionische und Borderline Persönlichkeit sind sehr häufig mit einer Bipolaren Störung assoziiert und können diagnostisch manchmal nur schwer voneinander unterschieden werden.
Quelle: Dr. Britta Bernhard, Universitätsklinik München
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 25.09.11 05:41.