Hallo Urlauberin,
die Einbindung in den Arbeitsalltag kann sehr gut stabilisieren.
Man bekommt in Depression wieder das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun, ist sozusagen gezwungen, wieder mit Menschen zu kommunizieren und bekommt wieder positive Rückmeldungen, wird abgelenkt von Grübelkreisen, Zwangsgedanken und unangenehmen krankheitsbedingten Gefühlen.
Auch der Tagesablauf hat eine Regelung, und der für Depressive giftige Tagesschlaf und die Passivität hat kaum noch Chancen.
Wenn bereits eine Besserung auftaucht, und eventuell ein zu niedriger Lithiumspiegel mitverantwortlich war, dann sollte man wohl erst einmal die weitere Entwicklung abwarten, so wie die Ärztin das auch vorgeschlagen hat.
Ein weiteres Medikament ist vielleicht gar nicht nötig, man darf auch nicht vergessen, dass es durchaus auch nicht unerhebliche Nebenwirkungen haben kann und sowieso auch ein paar Monate bis zur wirklichen Depressionsprophylaxewirkung hat.
Ich würde da vielleicht auch die Ärztin drauf ansprechen, aber eher auf langfristige Planung bezogen. Akut bringt sowas erstmal nichts. Ich kenne das von mir selbst, dass Medikamentenumstellungen und -erhöhungen bei mir erstmal schlimmere Nebenwirkungen zeigen, als am Ende übrigbleiben, und gerade in Depressionen ist das bei mir eher belastend als hilfreich, vor allem, wenn das keine Akutmedikamente sind, sondern die Wirkung erst Wochen später einsetzt. Bei Antidepressiva nehme ich das in Kauf, weil das eben direkt auf die Beendigung der Phase hinausläuft. Bei einer Phasenprophylaxe täte ich mich sehr schwer damit.
Ich würde da auch erstmal auf die Ärztin vertrauen, aber ansprechen kann man das natürlich.
Liebe Grüße,
M.