Hallo,
bin neu im Forum und noch sehr zögerlich.
Kenne meinen Mann seit 1978 und bin mir heute darüber im Klaren, dass er damals schon Anzeichen seiner Krankheit gezeigt hat. Durch den Tod seines Vaters im Jahre 1996 (kurz vor seinem 50. Geburtstag) wurde die Krankheit wohl total ausgelöst.
Es folgten Arbeitsunfähigkeit, Kuren, Altersteilzeit. Das alles habe ich immer positiv begleitet (arbeite seitdem Vollzeit, mein Mann wollte mich im Haushalt unterstützen, - ist aber in seiner depressiven Phase "antriebslos" und in seiner manischen Phase nur seinen eigenen Bedürfnissen aufgeschlossen. Nur, nach den depressiven Phasen war ich immer der "Buhmann", diejenige der alles "einfach bestimmt hat", bzw. diejenige die
"alles falsch" gemacht hat. Es kostet immense Kraft über Monate die depressiven Phasen aufbauend zu begleiten.
Das man aber dann in der nächsten Phase mit so viel Hass konfrontiert wird kann ich nach dieser langen Zeit nun einfach nicht mehr hinnehmen. Bipolar II wurde diagnostiziert.. Trotzdem glaube ich immer noch, dass man mit seiner Krankheit leben kann - aber nicht für seine Krankheit leben muß.
Seit Mitte Februar befindet sich mein Mann in einer manischen Phase. Ich habe Ihn vor zwei Wochen in seine Selbsthilfegruppe begleitet, habe auch meine Probleme geschildert und auf eine evtl. Entschuldigung für die Ausbrüche der letzten Wochen gewartet -l eider umsonst. Ich bin am Ende, heule schon wieder und will eigentlich stark sein. Kann aber nicht mehr.