Quote
Fly
Bei mir ist diese Angst unterschwellig immer vorhanden, aber ich kann meinen Fokus auf andere, positive Dinge richten.
Ich habe diese Angst seit meiner Kindheit. Und ganz weggegangen ist die bis heute nicht. Wenn sie mich droht zu überrollen zeitweise, versuche ich auch mich abzulenken, was inzwischen ganz gut funktioniert.
Ich glaube auch nicht, dass man diese Angst wegtherapieren kann.
Als Kind habe ich mich schon gezwungen wach zu bleiben, weil Schlaf für mich wie tot sein war (Kontrollverlust).
Meine Mutter, der ich das, glaube ich, zumindest als Kind nie erzählte, sagte manchmal zu mir "du musst die Augen zu machen, wenn du schlafen willst." Da war ich vielleicht fünf oder sechs Jahre alt.
Kurioserweise und ungeplant hat mich das Buch "die Bücherdiebin" versöhnlicher mit dem Thema gestimmt. Es wird erzählt aus der Sicht des Todes (da hatte ich leichte Probleme überhaupt mit dem Lesen anzufangen). Der Tod bekam menschliche Charakterzüge und war geradezu warmherzig geschildert. Das Buch spielt im 2. Weltkrieg. Z.B. fühlte sich der Tod manchmal komplett überfordert, weil er immer wieder so viele Seelen auf einmal abholen musste.
Im Anschluss an das Buch stand ein Interview mit dem Autor, der sagte, dass er nach 200 Seiten nochmal von vorne anfangen musste mit seinem Roman, weil der Tod, also die Erzählersicht, einen zu düsteren und schweren Charakter bekommen hatte.
Ein ganz wunderbares Buch, bei dem ich die ersten ca. 50 Seiten etwas Probleme hatte und schon überlegte, es beiseite zu legen, was ich dann glücklicherweise nicht getan hatte und weiterlas.
Wenn ich jetzt Angst habe vor dem Tod, stelle ich mir diesen genau so vor, menschlich, warmherzig, die Seelen abholend und wie in Sicherheit bringend. Irgendwie hat das etwas zumindest leicht Versöhnliches, auch wenn die Angst dadurch nicht weg geht. Sie wird erträglicher.
Alles Gute
Friday
<|><|><|><|><|><|><|><|><|><|><|><|><|><|><|><|><|><|><|><|><|><|><|><|><|><|><|><|><|><|><|><|><|><|><|><|><|><|>
Nicht alles, was schwankt, ist bipolar.
Hätte ich die Kraft nichts zu tun, ich täte nichts.
Man muss sich von sich selbst nicht alles gefallen lassen.