Re: Max Mutzke über seine alkholkranke Mutter

11. 04. 2023 12:33
Hallo Wesker,

ich stimme dir zu, dieser Satz "der einzige Weg, den sie gehen konnte" kann aus dem Mund eines von Sucht abhängigen Menschen schon als Rechtfertigung klingen. Die Unterscheidung wer das wann über wen sagt, machte mich nachdenklich.
Wenn Angehörige nach dem Tod eines Suchtkranken, die viel miterlebt haben, auch die Qual und die vielen Versuche der Entgiftung und durchgehaltene Therapie sowie dann der erneute Rückfall bei der Rückkehr nach Hause - also das Wollen und nichtkönnen, diesen Satz als Trost empfinden, ist das für mich nachvollziehbar.

Naklar, hat jeder heute die Möglichkeiten, sich zu entscheiden für Hilfe oder nur den Versuch, Hilfe anzunehmen oder zu erfahren, nicht viel mit der vorhandenen Hilfe anfangen zu können oder sie abzulehnen.
Dabei den gesellschaftlichen Wandelprozess bei dieser legalen Droge Alkohol in den öffentlichen Medien, den du beschreibst, mit in den Blick nehmen. Das Stigma hat sich dadurch auch verändert - wohl wahr -, ist eine präzise Beobachtung von dir. Letztlich kann wohl alles zur Droge werden, Essen, Zucker, Internet, Handy, Spiele, Sex ...
Manch einer ist empfänglicher dafür, ein Großteil schafft den Ausstieg oder einen lebenserhaltenden Umgang damit.
Behandlung und präventive Aufklärung beim Umgang mit Drogen halte ich auch für wirksamer und menschlicher als Verbote, denn die Sensucht nach was auch immer bleibt uns Menschen.

Mit geht es um die, die daran zugrunde gehen, um die die an der Sucht aber auch an der BST sterben. Habe ich mehrfach erlebt bei Freunden, vermute mal du auch. Was bleibt? Die Erinnerung an das Wollen und letztich nicht anders können.
Bei mir kann ich die genutzten Chancen oder Möglichkeiten erkennen, auch das oft langwierige Sortieren dieser bis zum Entschluss, das mache ich jetzt und ziehe das durch. Erst durch die Erfahrung der ersten Schritte wuchs die Motivation und der Wille durchzuhalten und die Routine im Umgang mit den Herausforderungen. Lange habe ich gedacht, das habe ich mir selbst erarbeitet. Ja stimmt, aber nicht nur. Ich bin in eine Zeit hineingeboren, in der Lithium als Therapie entdeckt und durch Anwendung bei anderen vor mir erprobt war. Viele sind vor der Zeit gegangen und haben zum heutigen Stand der Behandlung beigetragen. Bei manchen war möglicherweise die Abwärtsspirale schon so weit fortgeschritten, dass die Kraft für eine Umkehr nicht mehr aufzubringen war.
Dass ich rechtzeitig erreicht wurde, sehe ich in Demut und bin dankbar.

LG
s.
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Max Mutzke über seine alkholkranke Mutter

soulvision 2372 06. 04. 2023 12:16

Re: Max Mutzke über seine alkholkranke Mutter

FLYHIGH 424 06. 04. 2023 13:09

Re: Max Mutzke über seine alkholkranke Mutter

Wesker 525 06. 04. 2023 17:50

Re: Max Mutzke über seine alkholkranke Mutter

soulvision 386 07. 04. 2023 19:04

Re: Max Mutzke über seine alkholkranke Mutter

Wesker 395 07. 04. 2023 20:33

Re: Max Mutzke über seine alkholkranke Mutter

soulvision 350 11. 04. 2023 12:33

Re: Max Mutzke über seine alkholkranke Mutter

Deborah 417 08. 04. 2023 04:12

Re: Max Mutzke über seine alkholkranke Mutter

soulvision 354 11. 04. 2023 12:47

@ soulvision

Deborah 370 11. 04. 2023 13:58

Re: Max Mutzke über seine alkholkranke Mutter

Friday 371 11. 04. 2023 15:37

Re: Max Mutzke über seine alkholkranke Mutter

Irma 373 11. 04. 2023 16:29

Re: Max Mutzke über seine alkholkranke Mutter

Wesker 813 12. 04. 2023 19:25



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