Liebe Lisa
Das tut mir leid, mit der Frau, die da zwischen die Bustüre geriet.
Bei uns in der Stadt möchte ich nicht wissen wollen, wie viele Stürze und daraus resultierende Verletzungen es im Bus selbst schon gab. Einmal war ich dabei, als ein älterer Mann umgefallen ist.
Ein junger Mann hat geholfen, der gerade in der Nähe war, den Busfahrer hat es nicht gekümmert, er ist einfach weitergedüst und hat auch nicht nach dem Mann geschaut, aber ich war mir sicher, dass er es gesehen hat.
Als ich mein Problem mit der Bandscheibe und Krücken hatte, habe ich mir nicht zugetraut den Bus zu Benutzen, denn da noch stürzen, das wäre schlimm und sehr schmerzhaft gewesen.
Es ist das Problem: Bei uns gibt es zwei verschiedene Busunternehmen.
Die Überlandbusse müssen pünklich sein, wegen Anschlüssen an den Bahnhöfen, haben aber den Fahrplan gut getaktet mit etwas Zusatzzeit, dass sie warten können bis ältere oder gehbehinderte Personen, auch Menschen im Rollstuhl, sicher sitzen. Sie nehmen sich auch Zeit dafür und sind freundlich.
Die Stadtbusse fahren in regelmässigem Takt und sind nicht immer ganz pünktlich, wegen Stau in der Stadt, aber der Fahrplan ist knapp gehalten. Unter der Woche tagsüber fährt alle viertel Stunde oder alle zehn Minuten einer.
Die Busfahrer fahren wie die Henker, was auch ein Problem ist, wenn ich mit schweren Einkaufstüten auf der kurvigen Route vor dem Halt aufstehen muss und zur Türe gehen will. Da hatte ich auch schon Glück, hat es mich nicht umgehauen.
Gangunsicheren Personen würde ich hier nicht anraten den Stadtbus zu Benutzen.
Einmal sass ich draussen und zwei Spaziergänger erzählten sich, dass eine Bekannte im Krankenhaus liegt, das sie im Bus umgefallen ist.
Der Witz ist noch, die einzigen Buslinien, die das Krankenhaus als Haltestelle bedienen, sind Stadtbusse.
Einer verletzten Person würde ich auch nicht anraten diesen Bus zu Benutzen, sonst ist man nachher noch mehr verletzt.
Das ist ein grosser Widerspruch. Denn die kurzen Distanzen in der Stadt kann man gut zu Fuss zurücklegen, solange man fit ist.
Gerade ältere Menschen, die nicht mehr so gut zu Fuss sind oder auch jüngere, die Einschränkungen beim Gehen haben, sollten auf das Busangebot zurückgreifen können und sicher am Ziel ankommen.
Allgemein finde ich es nicht erstaunlich, weil hier wenig Rücksicht genommen wird auf Menschen mit besonderen Bedürfnissen aufgrund einer Behinderung oder Erkrankung. Das steckt in den Kinderschuhen.
Es war für mich sehr mühselig die Wege zur Physiotherapie oder zur Psychologin während des Banscheibenvorfalls mit den Krücken über Pflastersteinen zu Humpeln mit grossen Schmerzen. Aber es war einfach sicherer so.
Liebe Grüsse
Milla
Mit Liebe und Ruhe betrachtet ist die Welt am Schönsten