Hallo Irma,
ich zolle dir meinen Respekt insbesondere für folgenden Passus:
Irma schrieb:
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> Auslöser waren oftmals Kontaktabbrüche
> unterschiedlicher Dauer. Immer hatten diese Phasen
> destabilisierende Wirkung.
> Der erste lange Kontaktabbruch geschah in meiner
> Jugend. Zwar sah sich die Familie weiterhin, doch
> SIE sprach nicht mehr mit uns Kindern. Ging über
> drei Monate. Jahrzehnte später telefonierten wir,
> ich war am Patiententelefon der Klinik und sie
> entschuldigte sich für ihr damaliges Verhalten
> und sagte, heute würde sie so etwas nicht wieder
> tun. Es ist zutiefst bedauerlich , dass sie sich
> an dieses Gespräch nicht mehr erinnern wird und
> ihre Worte von damals keinen Bestand mehr haben.
> Denn die Kontaktabbrüche gingen auch später
> weiter, auch heute noch. Irgendwie scheint dieses
> Mittel des Rückzugs in der gesamten
> Familiengeschichte nie aufzuhören.
Solche Kontaktabbrüche, wie du sie schon in früher Jugend beschreibst, sind passive Aggression hohen Ausmaßes aus meiner Sicht. Manchmal kam mir die Frage in den Sinn, wer ist nun eigentlich die Mutter, die vermeintlich Reifere?
Es klingt für mich danach, als wenn du nun gewillt bist "aufzuräumen", ein Stück deine Angst weggelegt hast. Dafür dir viel Kraft und Erfolg! Möglicherweise könnten sich dann ein Stück weit deine Hypomanien erübrigen, würde ich dir wünschen.
Für mich zeichnet sich mit deinem gekonnten Beschreiben deines individuellen Familienerlebens eine weitere Dimension ab. Das Ausgrenzen von Menschen, die unbequem Missstände benennen, in verschiedenen gesllschaftlichen Belangen, "Kaltstellen" dieser in Form solcher passiven Aggresionen. Damit wird sich eine Auseinandersetzung, Konfliktbearbeitung erspart oder verweigert. Es wird vorgegaukelt, wie friedensliebend und gewaltfrei doch vorgegangen würde. Die Kranken oder sich in einer Krankheitsphase befindenden sind ja immer die anderen.
Dafür brauchen wir Kraft, einen kühlen Kopf gerade dann, wenn er etwas schneller arbeitet, aber vor allem Liebe. Die efährst du doch mit deinem Partner und im etwas kleineren Aismaß mit deinen Freunden. Zeit, würde ich meinen, für die Liebe zu dir selbst.
LG
s.