Hallo zuma,
"Und denke dann oft: Lass los, auch wenn es weh tut. Wenn es wieder kommt, mag
es ja zu einem gehören. Das loslassen ermöglicht einem dann oft das wieder festhalten,
und dem losgelassenen, sich zu ändern/drehen. Aber das ist natürlich immer leicht
gesagt, denn wenn das loszulassene etwas ist, das man sehr liebt, muss man sich
ja sozusagen selber verletzen, manchmal schwer. Und das erfordert neben Kraft auch
viel Mut. Auch das wird mit der Zeit leichter und weniger schmerzhaft, aber das muss
man ja erstmal lernen durchs loslassen."
Dies bringt meine aktuelle Situation genau auf den Punkt - ohne dass ich hier in die Details gehen müsste.
Das Wesentlich steht bereits in deinen Sätzen.
Auch mir ist dieser Austausch überaus wertvoll und auch hilfreich beim inneren & äußeren Sortieren meines Lebens.
Das Schwierigste finde ich für mich das Loslassen, wenn ich eben allenfalls hoffen jedoch niemals wissen kann, ob dieses, was ich da gerade loslassen sollte oder auch (vielleicht) will, später dann zu mir zurück kehren mag.
Das schließt dann ja auch den endgültigen Verlust mit ein, der betrauert werden will.
Eine Hoffnung, die begraben wird, bevor sie überhaupt wachsen, geschweige denn blühen durfte.
Das macht traurig und schmerzt.
Später dann vielleicht wird erkennbar, dass dieses Loslassen (müssen) auch eine neue Freiheit und Stärke gab, einen in eine neue Richtung wachsen ließ.
Im besten Falle.
Zunächst aber macht es einfach nur traurig & tut weh....
Ich finde, dies hast du sehr gut gesagt/ geschrieben.
Dass man sich zunächst einmal selber verletzen muss, um dieses Geliebte loszulassen.
Auf eine Art betrachtet, ist dies, was man da loslassen sollte, ja tatsächlich ein Teil von einem selbst, ist wie mit einem selbst verwachsen.
Vielleicht entsteht beim Loslassen oder vielmehr danach ja sogar eine Art Phantomschmerz.
Schmerzt diese Gliedmaße am eigenen Körper, obwohl man sie ja nicht mehr besitzt und im Grunde auch niemals besessen hat(?).
Liebe Grüße,
Miramis
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Erstmals Diagnose BS im Frühjahr 2010 , bis 2012 aufrecht erhalten und mehrfach von verschiedenen Fachärzten bestätigt. Sehr starker jahreszeitlicher Einfluss, Wohnort nördlich des Polarkreises.
In dieser Zeit keine Medikation.
2012 Rückzug nach Deutschland aus dem Ausland.
In Folge schlagartige Verbesserung der bipolaren Problematik. Keine Bestätigung der Verdachtsdiagnose BS in Deutschland. Statt dessen eher "stabile langjährige depressive Phasen" bis zum Herbst 2018:
Erstmaliges Wiederauftreten einer hypomanischen oder manischen Phase in Deutschland, Dauer drei Monate, nach Einstellung mit Quetiapin 300 mg Abgleiten in eine nachhaltige Depression, Dauer 1,5 Jahre.
Seit etwa April 2020 - nach schrittweisen und fachärztlich begleitetem Ausschleichen des Quetiapin - Beginn einer hypomanischen oder manischen Phase bis Herbst. Dann Einschleichen von Lithium.
Aktuelle Medikation: 25 mg Quetiapin Retard abends
450 mg Quilonium Retard abends