hallo Deborah,
meine Erfahrung ist, dass es beim Ende von Beziehungen nur selten "annehmbare Abschiede" gibt für eine Seite zumindest.
Das ist mir nur 2 x in meinem Leben geglückt. Einmal mit einer Freundin. Einmal mit einem Partner, zu dem ich bis heute noch eine innige Freundschaft pflege.
Mit der Freundin war es so, dass ich sie eindringlich gebeten hatte, sich mal ein Stündchen verabredete Zeit mit mir zu nehmen. Es war jahrelang so, dass sie sich immer nur spontan treffen wollte oder konnte, und dann immer nur bei ihr. Ihre Spontaneität, nicht meine. Es ist natürlich sehr viel komplexer gewesen über die vielen Jahre seit der Buddelkiste, die wir uns kannten. Es ging da über die Jahrzehnte öfter mal rein und raus aus der Freundschaft.
Aber da war für mich etwas so Verletzendes vorgefallen, dass ich nicht mehr wollte. Also sie nahm sich dann tatsächlich diese Zeit für mich. Ich machte ihr ein Abschiedsgeschenk mit einer CD, wo ich den Song im Radio hörte, die CD aber noch gar nicht erschienen war. Ich recherchierte wie blöd, wie ich da dran kommen könnte (übrigens damals noch ohne Internet. Wie man das damals geschafft hat, ist heutzutage fast nicht mehr nachvollziehbar) Also ich bekam heraus, es ist ein kleines Plattenlable in Berlin Kreuzberg, und rief da an und konnte dort direkt die CD kaufen. Der Song hieß "wir trafen uns in einem Garten" von 2Raumwohnung mit Inga Humpe. Der Text geht um Abschied, ist aber auch witzig, und die Melodie ist eingängig und tanzbar. Und als ich den das erste Mal hörte, musste ich spontan als erstes an diese Freundin denken. Und der lebendige witzige Text und die eingängige Melodie, bei der einem gleich das Tanzbein in Bewegung schwingt, passte grad in die Situation und irgendwie auch zu uns.
Also wir trafen uns bei ihr und nicht in einem Garten ;-) und diskutierten gar nicht so lange drumherum. Ich erzählte ihr meine Beweggründe für den Abschied. Sie verstand das, erzählte mir von ihrer Situation, wollte sich mit nix rausreden. Ich auch nicht.
Dann hörten wir zusammen diesen Song. Er gefiel ihr. Und wir nahmen Abschied voneinander, den wir dann Jahre später wieder eher durch einen Zufall wieder aufnahmen. Als ich ihre Wohnung verließ, fühlte ich mich befreit. Da war nichts mehr offen. Ich bin aktiv geworden. Sie konnte das annehmen. Es war einfach rund.
Leider kam es dann etliche Jahre später zu einem etwas unschöneren Bruch, wo ich mich nicht so verhielt, wie sie sich das vorstellte. Wir redeten noch ruhig darüber und sie sagte, sie meldet sich wieder, was sie leider nie tat. Ich stellte ihr noch Blümchen vor die Tür mit ein paar kurzen netten Zeilen, weil ich sie mit meiner Spontaneität nicht überfallen wollte. Und sie meldete sich nie wieder. Schade, aber nicht zu ändern. Aber das spiegelt auch unser Verhältnis seitdem wir 3 Jahre alt waren wieder. Meine Tür ist angelehnt. Ihre scheint zu zu sein.
Wir trafen uns in einem Garten - der Song läuft grad hier etwas lauter. Jahrelang nicht mehr gehört, immer noch schön. Muss ich gleich wieder mitschwingen :-)
oder als leichte Techno-RemixVersion
Alles Gute
Friday
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Nicht alles, was schwankt, ist bipolar.
Hätte ich die Kraft nichts zu tun, ich täte nichts.
Man muss sich von sich selbst nicht alles gefallen lassen.