Hallo Irma,
ich kann mir sehr gut vorstellen, wie schwierig das ist, mit sowas klar zu kommen.
Ich habe fast fünf Jahre mit einem Messie zusammen gelebt, der zudem auch überfordert war mit seinem Haushalt.
Geärgert oder aufgeregt, hatte mich die Situation nicht, aber ich habe permanent versucht gegen das Chaos anzugehen.
Die Küche hat er allerdings auch mit sauber gehalten, die war nur immer sehr chaotisch, weil viel Zeug rumlag.
Die Ursache bei ihm war wahrscheinlich das traumatische Ereignis, wie er mit 18 Jahren seine Eltern verloren hat durch erweiterten Suizid. Das hat ihn natürlich extrem stark geprägt. Er hielt leider auch nichts von therapeutischer Hilfe, daher waren meine Bemühungen, ein bisschen Ordnung und Sauberkeit in unser Zuhause zu bringen, ziemlich symptomatisch.
Er hatte einfach andere gute Eigenschaften, über die schlechten habe ich tatsächlich versucht hinwegzusehen. Also ich war ja bei ihm eingezogen, obwohl ich wusste wie chaotisch er war. Und ich das komplette Gegenteil.
Die Beziehung scheiterte dann aber aus ganz anderen Gründen, weil ich damals noch nicht wusste, dass ich Autistin bin und auf die Art nicht mit jemandem zusammen sein kann. Nachdem ich ausgezogen war, ist seine Wohnung förmlich explodiert, weil ich das Chaos ja nicht mehr regulierte. Das änderte aber auch nie etwas am Grundproblem. Ich weiß nicht, wie sehr er darunter gelitten hat, es war schon nicht möglich sein Messietum zu thematisieren.
LG, flyhigh
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Glück ist, wenn die Katastrophe Pause macht.