Guten Morgen,
die klaren Worte haben mir geholfen, das Chaos in meinem Kopf zu sortieren.
Der Kontakt mit meiner Alltagshelferin hat letztendlich dazu geführt, dass ich durcheinander geraten bin.
Das hätte mir ein Warnsignal sein müssen.
Der Sturz im Flur und die Tatsache, dass die junge Frau das nicht einmal zu bemerken schien,
geschweige denn auf die Idee kam, mir aufzuhelfen, hat mir "die Augen geöffnet".
Es fällt mir unendlich schwer, mir einzugestehen, dass ich Hilfe brauche.
... noch schwieriger ist es, zu lernen, hilfsbedürftig
sein zu dürfen.
Auch muß ich mir immer wieder auf's neu bewußt machen, dass ich für die Unterstützung bezahle.
Die Pflegekasse schenkt mir das Geld nicht, sondern es steht mir aufgrund der krankheitsbedingten Beeinträchtigungen zu. Ich habe das schwarz auf weiß auf Papier.
In Erinnerung rufen muß ich mir, dass ich den Beitrag zur sozialen Pflegeversicherung alleine trage.
Ich darf das mir nun zur Verfügung gestellte Geld annehmen. Ich habe lange eingezahlt.
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Am Montag erfrage ich im Büro der Gesellschaft für berufliche und soziale Integration erst einmal den Stand meines Budgets.
Da Arztbesuche vorerst nicht mehr anstehen, verplane ich die mir zur Verfügung stehenden Stunden nach meinem Bedarf.
Ob ich es fertig bringe, der Vorgesetzten der mir zugewiesenen Alltagsbegleiterin, meine Kritikpunkte zu nennen,
weiß ich derzeit nicht. Die schriftliche Nachfrage, ob ich zufrieden sei, habe ich bewußt nicht beantwortet.
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Vorrangig ist im Moment für mich, eine Badewanneneinstiegshilfe zu beantragen,
damit ich ein Kneipp-Entspannungsbad nehmen kann.
Dann erbitte ich von meiner Hausärztin ein Rezept für Physiotherapie.
Mein Nacken und meine Schultern sind vom angestrengten Laufen total verspannt.
Ich möchte/brauche Massagen, habe jetzt lange genug mit der Wärmeflasche rumhantiert.
... ausserdem brauche ich eine Rampe, um die drei Stufen vorm Haus überwinden zu können.
Bei den derzeit aufgeweichten Böden, ist es nicht mehr möglich, mit dem Rollator für die Wiese zu fahren.
Ich habe keine Ahnung, was mich darin hindert, der Vermietergenossenschaft (deren Miteigentümerin ich bin)
meine Pflegestufe mitzuteilen und um notwendige bauliche Veränderungen - auch in der Wohnung - zu bitten.
Diese Maßnahmen werden von der Pflegekasse jährlich mit € 4000,00 bezuschußt.
Wo also liegt das Problem?
Ich weiß es nicht.
Ich weiß nur, dass ich für die Kernsanierung meiner Wohnung vor nicht einmal 2 Jahren - unter Berücksichtigung
meiner Wünsche - sehr dankbar bin. Alles ist neu und TOP. So eine schöne Wohnung habe ich zum ersten Mal.
Sie ist für mich wie "maßgeschneidert" und zudem bezahlbar. Manchmal kann ich mein Glück kaum fassen.
Bescheidenheit ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr - fällt mir ein.
Jegliches Anspruchsdenken ist mir fremd.
Einzufordern, was mir zusteht, damit habe ich nicht nur bei Vermietern schlechte Erfahrungen gemacht.
Viele Grüße
Deborah
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Wer etwas will, sucht Wege.
Wer etwas nicht will, sucht Gründe.
Lerne erst laufen,
bevor du versuchst zu rennen.
("zeitzuleben", Ralf Senftleben)
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4-mal bearbeitet. Zuletzt am 26.03.23 04:52.