Guten Morgen Foris,
seit ein paar Stunden kreisen meine Gedanken unentwegt um meine Alltagshelferin.
Grübeln ist für mich untypisch und ungewohnt.
Deshalb ist mir nach Klagen zumute.
Nachstehend schreibe ich auf, womit ich mich gedanklich beschäftige:
Beim Anfangsgespräch mit der Leiterin der Gesellschaft, die mir eine Alltagshelferin stellt, wurde ganz klar festgelegt,
was ich brauche und wünsche. Auch habe ich darauf hingewiesen, dass es durch meinen Hund überall in der Wohnung
Haare gibt. Das muß jemand abkönnen.
Die Helferin, die für mich ausgesucht wurde, hat selbst einen Hund. Doch sie verhält sich nicht so.
Maya darf nicht mal an ihr schnuppern. Von Kopf bis Fuß schwarz gekleidet, scheinen die weißen
Hundehaare das Problem zu sein.
Wenn die für sie fremde Frau in die Küche geht, ihr Körbchen und den Wassernapf wegnimmt (um zu putzen),
verteidigt mein Hund sein Revier und inzwischen unsere ganze Wohnung.
"Das ist ja kein Wunder, dass der Hund sich nicht an mich gewöhnen kann, wenn ich nur 14-tägig komme",
ist der Kommentar meiner Helferin.
... und da geht es um etwas ganz anderes: sie verdient zu wenig, weil ich sie nicht wöchentlich buche.
Ich dachte, das Problem sei ausgeräumt ???
Dürfte meine Helferin staubsaugen, wäre alles kein Problem.
Staubsaugen geht aber nicht, wegen meiner extremen Hyperakusis.
Darauf habe ich im Eingangsgespräch extra hingewiesen.
Und das wurde meiner Helferin auch mitgeteilt.
* * *
Vor dem Besuch beim Augenarzt haben wir gemeinsam einige größere bzw. schwerere Sachen eingekauft.
Dabei erfuhr ich, dass alles, was ich kaufe (... und wie ich so lebe?) ihr viel zu gesund sei.
Das dürfte aus meiner Sicht kein Problem sein, denn wir haben ja nicht vor, zusammenzuleben.
Schwierig - jedoch aufgrund unserer Unterschiedlichkeit verständlich -, ist, dass meine Helferin und ich Dinge anders betrachten und wertschätzen. Auch das ließe sich regeln, wenn sie nicht tun würde, was ihr gerade in den Sinn kommt.
Beispiel:
im Umweltladen habe ich 2 neue Kupferschwämme gekauft.
Damit reinige ich die Böden der Edelstahltöpfe, wenn etwas angebrannt ist.
Da die Schwämme im Wäschesäckchen in der Waschmaschine gereinigt werden können,
habe ich sie sehr lange im Gebrauch. Da rechnet sich für mich der teure Anschaffungspreis.
Erwähnen muß ich vielleicht noch: ich bin keine Wegwerferin (... und neu kaufen).
Vor der Fahrt zum Augenarzt habe ich meine Helferin gebeten, den Kachelboden der Küche zu wischen.
Da mein Hund lautstark protestierte - was an meinen Nerven zerrte - habe ich mit ihm die Wohnung ver-
lassen und im Lädchen nebenan meine geliebten Welland-Äpfel gekauft und mich unterhalten.
Zurück vom Augenarzt sitze ich in der Küche und koche ich mir einen Kaffee.
Mein Blick fällt auf die Spüle und auf den zusammengeschrumpelten unbenutzten neuen Kupferschwamm.
Wie ist das denn passiert?, überlege ich.
Dann erkenne ich, dass meine Helferin sich während meiner Abwesenheit mit dem Kupferschwann offensichtlich
über die Edelstahlplatte der Spüle hergemacht hatte, um Wasserkränze und Kalkreste zu entfernen.
Ich hätte heulen können: der teure Schamm!
Unter der Spüle steht übrigens spezielles Reinigungsmittel für die Edelstahlplatte.
* * *
Um was es mir insgesamt geht:
Meine Wohung - hier die Küche - ist mein Lebensraum.
Ich lege keinen Wert darauf, dass alles blitzesauber und aufgeräumt ist.
Man darf sehen, dass hier gelebt wird!
Versteht mich jemand?
Oder bin ich zu kleinkariert?
Ich bitte um eine ehrlich Rückmeldung.
* * *
Danke für's Lesen.
Viele Grüße
Deborah
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Wer etwas will, sucht Wege.
Wer etwas nicht will, sucht Gründe.
Lerne erst laufen,
bevor du versuchst zu rennen.
("zeitzuleben", Ralf Senftleben)
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3-mal bearbeitet. Zuletzt am 25.03.23 07:42.