Guten Morgen Foris,
bei der sich selbst erfüllenden Prophezeiung,
mein Leben müsse schwer sein,
will ich es nicht belassen.
Die mir verbleibende Restlebenszeit will ich gestalten und möglichst oft genießen können.
Dir steht das Beste zu, habe ich in der Selbsthilfegruppe gelernt.
... nur wenn ich unbewußt davon überzeugt bin, es nicht wert zu sein, dann wird das nix.
Was das Beste für mich ist, bestimmt einzig und alleine meine Höhere Macht.
An mir liegt es, zu lernen, meinen Wert zu erkennen.
Ich bin, ich brauche, ich bin berechtigt, weil ich existiere.
Ich brauche dafür nichts zu leisten.
Zum Lernen hat mir nun der Himmel meine Alltagsbegleiterin geschickt.
Die junge Dame hat sich vergangene Woche erdreistet, mir zu sagen, ich habe doch genug Geld.
Wieso sie dann nur alle 14 Tage kommen dürfe. Und ausserdem, immer nur Putzen, dazu hätte sie keine Lust.
Selbst Frau klarer Worte, blieb mir darufhin kurz die Spucke weg.
Ich hätte mich bei ihrer Vorgesetzten beschweren und um eine andere Alltagsbegleitung bitten können.
Doch ich habe mich anders entschieden, mit der jungen Frau Klartext gesprochen und ausgehandelt
was sie für mich tut:
Meine Alltagsbegleiterin fährt mich auf meinen Wunsch zu Arztterminen, damit mir die Busfahrt mit Rollator erspart bleibt.
Sie fährt mich zum Sozialkaufhaus und/oder zum Baumarkt. Sobald das Wetter es erlaubt, fährt sie mich mit Maya zur Seebrücke und wir machen gemeinsam einen langen Strandspaziergang.
Die Naturböden meiner Wohnung pflege ich selbst, und zwar in dem Rhytmus, wie ich Sauberkeit brauche.
Mit dieser Lösung bin ich zufrieden und meine Helferin auch.
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Nun sind 6 Monate vergangen, in denen mir die Pflegestufe 1 zuerkannt wurde.
Ein Antrag auf Pflegestufe 2 ist jetzt möglich. Diesen stelle ich nicht.
Ob ich eine REHA in einer Klinik beantrage, zu der ich meinen Hund mitbringen dürfte, entscheide ich später.
Die Entscheidung, ob in meinen Schwerbehindertenausweis das G eingetragen wird, steht aus.
* * *
Insgesamt hat sich mein Gesundheitszustand seit der Erkrankung im Septeber 2022 erheblich verbessert.
Nach intensivem Training laufe ich mit Rollator nur noch zum Einkaufen. Ich will meinen Rücken mit dem
schweren Rucksack nicht mehr belasten. Ausserdem kann ich mich zwischendurch setzen und eine Pause
machen. Der Schwindel ist stark zurückgegangen, dank der Übungen, die Irma mir empfohlen hat.
Vom Notarzt wurde ich darin bereits eingewiesen, hatte das jedoch falsch eingeordnet.
Äußerst hilfreich war mir die Direktheit, die Klarheit und die Menschlichkeit des HNO-Arztes vor Ort.
Er hat sich nicht gescheut, mir gleich zu Anfang zu sagen, dass in seinem Arztkoffer nichts sei, mit dem er mir helfen könne. Einige Patienten seien in 4 Wochen mit dieser Erkrankung durch und andere nach 1 1/2 Jahren. Einige würden vollkommen genesen und wieder andere behielten Schäden zurück.
Selbst tun könne ich: mich regelmäßig und ausgiebig zu bewegen und vor allem Geduld aufbringen.
Letzteres erinnerte mich an die Aussage der Neurologin im Krankenhaus:
"Bei dieser Erkrankung gibt es keine Spontanheilung!"
Ganz entscheidend war für mich, dass der HNO-Arzt mir keine Ergebnisse der durchgeführten Tests präsentierte,
sondern mich nach meinem eigenen Erleben/meiner Einschätzung befragte.
Ich fühle mich bei dem v.g. Arzt fachlich in guten Händen, ernstgenommen und verstanden.
Bei der geschätzten Genesungszeit ordne ich mich gefühlsmäßig in der Mitte ein.
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Danke für's Lesen!
Viele Grüße
Deborah
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Wer etwas will, sucht Wege.
Wer etwas nicht will, sucht Gründe.
Lerne erst laufen,
bevor du versuchst zu rennen.
("zeitzuleben", Ralf Senftleben)
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