Guten Morgen Foris,
mit 7 Wochen Internet-fasten habe ich mir zu viel vorgenommen,
... seltener und später, das klappt.
Ich weiß nicht wohin mit meinen erfreulichen Nachrichten, deshalb schreibe ich wieder.
Endlich konnte ich meine Vorbehalte und Ängste überwinden.
Ich war bei dem von der Physiotherapeutin empfohlenen HNO-Arzt vor Ort.
Mit Stadtplan, Wasserflasche und wärmender Kleidung im Rucksack habe ich mich ängstlich
bei - 4°C mit Rollator und Bus in eine mir unbekannte Gegend auf den Weg gemacht.
Kurz nach 8 Uhr war ich an der Praxis. Dort bildete sich draußen schon eine lange Schlange,
da der Arzt keine Termine vergibt.10 Stufen bis zur Eingangstür! Ein freundlicher Herr trug mir
ungebeten den Rollator ganz selbstverständlich nach oben.
1 Stunde habe ich draußen und 2 weitere Stunden drinnen gewartet.
Als ich endlich dran war, konnte ich nicht mehr sitzen und war sehr erschöpft.
Zum wiederholten Mal bemerkte ich, welches Glück ich mit meinen bisherigen Ärzten hatte.
... und wie anspruchsvoll und verwöhnt ich dadurch geworden bin.
Die Busfahrt mit Rollator, das Warten in der Kälte, die lange Wartezeit drinnen - all' das hat sich gelohnt!
Der Arzt war zugewandt, klar und direkt und sprach - für meine Ohren - weder zu leise noch zu laut.
Er hatte zwar die Krankenhausberichte gelesen, wollte jedoch von mir hören, wie ich die Erkrankung sehe.
Da die Ursachen für die Erkrankung nach wie vor unklar seien, könne er mir als Arzt nicht allzu viel helfen.
Manche Erkrankte seien nach 4 Wochen damit durch und andere brauchten ein Jahr und länger und wieder
andere behielten Behinderungen zurück.
Da einen Zeitraum zu nennen, wie lange der Heilungsprozeß dauert, sei unseriös.
Das kranke Ohr hat er gereinigt, den Innenohrdruck gemessen und einen Hörtest gemacht.
Dann erfragte er Details zum Tinnitus, z.B. ob er mich am Schlafen hindere.
Auch meine eigene Einschätzung, wie gut oder schlecht ich höre, war ihm wichtig.
Zum Schluß meinte der Arzt, nur ich selbst könne etwas tun: Geduld - Geduld und nochmals Geduld haben
und Bewegung, soviel mir möglich ist, damit das Gehirn die Chance hat, umzulernen.
Das beginnende Frühjahr sei eine gute Zeit für den Heilungsprozeß.
Geduld aufbringen, habe ich mittlerweile Gott sei Dank gelernt.
... und Bewegung brauche ich, um mich wohlzufühlen.
1/4-jährlich werden die Untersuchungen ab jetzt wiederholt, um zu kontrollieren ob und was sich ändert.
Ich bin so froh, diesen Arzt gefunden zu haben.
Nun bleibt mir die Fahrt zurück in die Region, aus der ich weggezogen bin, erspart.
Das ist eine große finanzielle und auch emotionale Entlastung.
Maya's Hundesitterin hätte auch keine Zeit gehabt.
Der holprige Weg ebnet sich ...
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Danke für's Lesen!
Viele Grüße
Deborah
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Wer etwas will, sucht Wege.
Wer etwas nicht will, sucht Gründe.
Lerne erst laufen,
bevor du versuchst zu rennen.
("zeitzuleben", Ralf Senftleben)
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