Hallo Foris,
es ist gar nicht so einfach,
sich ausschließlich auf das Positive zu konzentrieren.
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Heute hatte ich zum ersten Mal Kontakt mit meiner Alltagshelferin.
Was soll ich sagen!?
... lieber würde ich meine Wohnung selber putzen.
Bei mir gilt meine Ordnung, meine Vorstellung von sauber.
Da dürfen auch Wollmäuse sich wohlfühlen.
Ich habe nicht vor, zu "Frau Sauberfrau" zu mutieren.
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Die junge Dame mußte sich natürlich mit dem Handwerkszeug begnügen, das ich in meinem Haushalt verwende.
Das modernste ist ein kleiner Swiffer zum staubwedeln. Ansonsten steht ein Mopp, ein weicher Besen aus Naturhaar
und ein Feudelgerät neueren Datums zur Verfügung.
Ich war selbstbewußt und habe freundlich, jedoch deutlich und klar kommuniziert.
Das hat nichts daran geändert, dass meine Helferin verstand und tat was sie
wollte.
Als sie anfing mit der Bemerkung "Das ist ja alles verstaubt", Staub zu wischen,
ließ sie sich davon nicht abhalten, obwohl ich ihr sagte, sie solle das sein lassen.
Ich habe sie dann nicht weiter kontrolliert, sondern in der Küche aufgeräumt und abgewaschen.
Als sie fertig war, zeigte sie mir den Inhalt der Kehrschaufel mit den Worten: "Das hat sich doch gelohnt!"
Wenn die wüßte, wieviel Wollmäuse ich schon entfernt habe, bevor sie kam.
... und dann kam immer wieder: "Wenn ich hätte Staubsaugen können ..."
Der Boden im Bad war auch geputzt, obwohl sie wußte, dass ich das nicht will.
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Als sie ihre Arbeit beendet hatte, habe ich sie gefragt, ob sie wisse, weshalb ich Hilfe benötige?
"... na, wegen der Ohren!", habe ihre Chefin gesagt.
Da hat sie mit Sicherheit auch nicht zugehört.
Ich habe ihr dann erklärt, dass mein Gleichgewichtsnerv erkrankt ist und ich alle Arbeiten, bei denen ich mich bücken,
wieder hochkommen oder drehen muß, nicht machen kann, weil mir dann schwindlig wird.
... und nur bei diesen Arbeiten benötige ich Hilfe. Alles andere mache ich selbst.
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Was mir im nachhinein klar geworden ist, ist folgendes:
Die Helferin will möglichst viele Stunden arbeiten, weil sie nach Stunden bezahlt wird.
Und ich will nur die Zeit in Anspruch nehmen, für die ich Hilfe benötige.
Das paßt nicht zusammen. Die junge Dame kann mit mir nichts verdienen.
Sie schlug vor: jede Woche zu putzen (statt alle 14 Tage).
Himmel hilf!
Ich sollte zuguterletzt ein Blanko-Formular unterschreiben, was ich nicht gemacht habe.
Sondern ich habe mir erklären lassen, was wo eingetragen wird.
Da war sie leicht angesäuert und trug 1 Stunde ein (angesetzt waren 2 Std.).
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So jetzt mache ich etwas Schönes: laufe mit Maya im Sonnenschein durch die Kleingartenanlage.
Viele Grüße
Deborah
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Wer etwas will, sucht Wege.
Wer etwas nicht will, sucht Gründe.
Lerne erst laufen,
bevor du versuchst zu rennen.
("zeitzuleben", Ralf Senftleben)
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7-mal bearbeitet. Zuletzt am 21.02.23 13:43.